Im Gespräch mit Lukas Rieger: Vom Mobbingopfer zum Popstar

Heute ist der 19-jährige Lukas Rieger ein erfolgreicher Musiker, aber in seiner Schulzeit wurde er öfter Opfer schwerer Mobbing-Attacken. Deshalb setzt er sich auch offen gegen Mobbing in Schulen ein.

Und was Lukas als Schüler erlebt hat und wie sein neues Anti-Mobbing-Projekt aussieht, darüber habe ich mich mit ihm unterhalten.

Lukas Rieger ist ja besonders bei uns Jugendlichen ein sehr bekannter und beliebter Sänger und seine neue Single „WUNDER“ ist übrigens zum ersten Mal in deutscher Sprache. Seine beiden Alben kamen in Deutschland in die Top Ten und mit seinem Album „CODE“(Partnerlink: Songs zum anhören oder streamen) sogar bis auf Platz 2. Auch in Österreich und in der Schweiz feiert er große Erfolge. Sein YouTube-Channel hat auch schon über 36 Millionen Aufrufe. Somit ist Lukas einer der erfolgreichsten ehemaligen „Voice-Kids Teilnehmer“.

„Lebe deinen Traum, egal was andere darüber denken!“

Fotocredit: Bella Lieberberg

So, aber jetzt zu meiner ersten Frage an Lukas. Welche Rolle hat Mobbing in deiner Schulzeit gespielt und welche Erfahrungen hast du gemacht?
Lukas Rieger: In meiner Schulzeit habe ich leider sehr viele Erfahrungen mit Mobbing machen müssen. Das hat schon in der 6.Klasse angefangen. Ich habe schon sehr früh angefangen Musik zu machen. Mit elf Jahren habe ich mein erstes Musikvideo auf YouTube gepostet. Besonders oft hörte ich dann, dass ich mit meiner Musik aufhören sollte, weil ich mich damit sowie nur lächerlich machen würde. Das ging dann soweit, dass ich im Pausenhof von älteren Jungs umringt wurde. Hier haben sie mich geschubst und beleidigt. Dies endete sogar mit leichten Schlägen bis hin zu Backpfeifen. Trotzdem habe ich natürlich nicht mit meiner Musik aufgehört. Obwohl ich dann auch mal zu Lehrern gegangen bin, wurde nichts dagegen unternommen.

 

War das für dich auch ein Grund ein „Anti-Mobbing-Projekt“ in Schulen zu planen und wie soll das Projekt dann aussehen?
Lukas Rieger: Ja genau. Wir planen ab nächstes Jahr eine „Schultour gegen Mobbing“. Dazu will ich verschiedene Schulen in den großen Städten wie Hamburg, Köln oder München besuchen und mit Schülern darüber reden. Denn ich möchte nicht, dass andere Schüler auch das Gleiche erleben müssen, wie ich damals. Ich will zeigen, was man tun kann, wenn man sieht dass jemand gemobbt wird und vor allem will ich zeigen, dass man seinen Traum leben muss, egal was andere darüber denken. Dafür möchte ich ein Beispiel sein, denn das liegt mir sehr am Herzen.

 

Hat dir damals in der Schule jemand geholfen?
Lukas Rieger: In meiner Schule hat mir damals kein Mitschüler geholfen und das war auch ein Grund, dass ich mit 16 Jahren von der Schule gegangen bin. Ich hatte einfach keinen Bock mehr auf diese Belastung. Ich wusste was ich machen wollte und das war Musik. Die einzigen die mir geholfen haben, waren die Freunde die auch Musik gemacht haben. Gerade bei Voice Kids habe ich einige kennengelernt, die mir Mut gemacht haben und mir bei meinen Zweifeln geholfen haben. Meine Zweifel bestanden besonders darin, dass ich es einfach nicht nachvollziehen konnte, warum man gemobbt wird, nur weil man Musik macht. Ich glaube heute, dass sie lieber jemanden gemobbt haben, bevor sie selber Opfer von Mobbing geworden wären.

 

> Aus meiner Jugend-Kolumne für RTL NEXT: Mobbing an Schulen gehört zum Schulalltag <

 

Gibt es denn einen Song, der dir dabei geholfen hat und dir deshalb besonders am Herzen liegt?
Lukas Rieger: Ja, der Song REMEMBER (vom Album „Code“) ist so ein Song. Den habe ich für meine Fans gemacht. Hier will ich zeigen, dass sie nicht alleine sind und dass ich für sie da bin auch in schweren Zeiten. Denn auch bei meinen Fans gibt es leider Mobbingopfer und mit diesem Song will ich ihnen Hoffnung geben.

 

Dann hat dir deine Musik auch selber geholfen mit deinen Erfahrungen besser umzugehen?
Lukas Rieger: Auf jeden Fall. Meine Musik hat mir sehr dabei geholfen. Denn Musik kann so viele Sachen heilen und das ist ja auch ein Grund, warum ich Musik mache.

 

 

Das waren sehr offene Worte von Lukas und ich glaube, dass er so vielen anderen helfen kann. Denn durch seine Glaubwürdigkeit kann er ein wichtiges Vorbild sein im Kampf gegen Mobbing.

Seine wichtigste Botschaft ist für mich seine Aussage, „lebe deinen Traum, egal was andere darüber denken!“ Und wer verkörpert das besser als Lukas Rieger?

Deshalb hoffe ich, dass seine „Anti-Mobbing-Schultour“ ein großer Erfolg wird und viele Schulen mitmachen. Ich werde natürlich wieder darüber berichten.

    Livia Josephine Kerp

Livia Josephine

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