Die Forderung einer Dienstpflicht für Jugendliche deckt die Hilflosigkeit der Integrationspolitik schonungslos auf

Die Gesellschaft scheint immer weiter auseinander zu driften. Das zeigt sich besonders beim Thema  Integration bzw. der  gescheiterten Integrationspolitik.

Flüchtlingsheime werden oftmals als Schandfleck der Stadt oder Region angesehen.  Mitbürger mit Emigrationshintergrund haben es in der Schule oder im Berufsleben schwerer. Es bilden sich innerhalb der Gesellschaft immer mehr Parallelgesellschaften. Und dabei schaut die Politik auch nur zu, anstatt nach den Gründen zu suchen

Gleichzeigt bekommt die AfD durch ihre ausländerfeindlichen Parolen immer mehr Zulauf. Regelrechte Hetzkampanien werden immer gesellschaftsfähiger und beschränken sich mittlerweile nicht nur auf Rassismus, sondern auch auf Antisemitismus.

Diese Spirale zieht sich langsam nach unten und spaltet unsere Gesellschaft immer mehr. Aber dieses,  von der Politik verursachte Problem als Begründung für ein verpflichtendes Dienstjahr für Jugendliche zu deklarieren, empfinde ich als Unverschämtheit.

Diese Diskussion löst keine Probleme, sondern schafft nur neue!

Alleine diese Aussauge aus der Politik beweist wie hilflos die Bundespolitik auf die Frage der  Integration ist und schon immer war. Eigentlich kann man fast sagen, dass die Integrationspolitik der Bundesregierung mit Pauken und Trompeten gescheitert ist.

Die Schlussfolgerung, dass eine soziale Dienstpflicht für Jugendliche nach dem Schulabschluss eine Lösung wäre, ist einfach nur falsch. Bildung ist der Schlüssel. Denn jeder Bürger, egal welcher Nationalität oder finanziellen Hintergrund muss die gleichen Bildungsmöglichkeiten bekommen.  Schulen an Brennpunkten brauchen hierzu auch wesentlich mehr  Unterstützung. Nämlich finanziell, personell und bei der Ausstattung. Das wäre ein guter Anfang gewesen.

Außerdem ist es für mich nicht nachvollziehbar, dass es in sozialen Berufen wie in Altenheimen, Behinderteneinrichtungen  oder medizinischen Berufen nicht längst höhere Verdienstmöglichkeiten gibt. Jeder sagt, welch hohes gesellschaftliches Ansehen diese Berufe haben aber in der Politik sind eben andere Dinge wichtiger. Ich finde es kläglich, wenn unser Gesundheitsminister Herr Spahn besonders die Berufsgruppe der Pfleger/in und der medizinischen Fachkräfte in der Corona-Krise hervorhebt und als Dank einen gnädigen Applaus bekommen. Ich bin mir sicher, dass diese Berufsgruppen keinen Applaus brauchen, sondern einen besseren Verdienst und eine Aufstockung des Personals.

Wenn es so weitergeht wird es in einem nie dagewesenen Generationskonflikt enden!

Für mich ist die Forderung eines verpflichtenden Dienstjahres, gerade in den sozialen Berufen um personelle Lücken zu schließen daher auch eine Herabwürdigung aller Fachkräfte. Denn um Lücken aufzufüllen reichen eben keine ungelernten, vielleicht teilweise noch unmotivierte Jugendliche, sondern nur ausgebildeten Fachkräfte. Das sagt mir mein gesunder Menschenverstand. Für mich macht die Politik hier alles falsch was man nur falsch machen kann. Diese Forderung der Politik ist für mich einfach nur  populistisch mit dem Ziel Menschen zu erreichen, die man für die nächste Wahl braucht.

Es geht einfach nur um Wählerstimmen!

Die Jugend für soziale Ungerechtigkeit oder versagter Integration verantwortlich zu machen und dafür die Jugend zusätzlich auch noch als „Partyvolk“ zu verurteilen, wird nur eines auslösen. Nämlich einen Generationskonflikt auf einem Niveau wie er noch nie da war und das können wir in der heutigen Zeit nicht brauchen.  

Kommentar von Livia Kerp

Livia Josephine

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