Corona: Ist die neue Form von Littering in den Städten hausgemacht?

2018 habe ich das erste Mal über Littering geschrieben. Also über das Vermüllen der Parks und öffentlichen Plätzen in unseren Städten.

Mittlerweile ist Corona dazwischengekommen und besonders durch die Schließung der Außengastronomie hat Littering eine völlig neue Form angenommen. Anstatt Menschen sich in geordneter und nachvollziehbarer Weise in der Außengastronomie treffen können, wichen die Treffen einfach in den Stadtgärten oder öffentlichen Plätzen aus. Und diese Entscheidung kann ich von der Politik immer noch nicht nachvollziehen. Denn in der Außengastronomie hätte man die Kontorolle über Abstandsregeln und Hygiene, ganz im Gegenteil bei wilden Treffen in irgendwelchen Parks. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Menschen sind nun mal soziale Wesen, in jeder Altersklasse und daher haben sich nun mal viele in Parks getroffen. Und hier wurden dann auch reichlich Getränke und Snacks in Einwegplastikverpackungen verzehrt. Die Überreste landen dann leider nicht alle im Abfalleimer. Obwohl die wenigen Abfalleimer, die es an öffentlichen Plätzen gibt, sowieso gnadenlos vollgestopft sind und überquellen.   

Littering gab es natürlich schon lange vor Corona. Aber leider hat Corona auch gezeigt, dass Littering in unseren Städten aktueller ist, denn je.

So habe ich schon 2018 über das Thema Littering geschrieben: Und hier habe ich die Frage an die Stadtpolitik gestellt, ob eine größere Anzahl von Abfalleimer eine Möglichkeit wäre Littering besser in den Griff zu bekommen. Und dafür habe ich mich mit einigen Bürgermeistern/innen unterhalten und das Resultat war sich letztendlich ziemlich ähnlich.

Für den Regierenden Bürgermeister von Berlin Michael Müller stand vor allem die Vermeidung von Plastikabfällen, wie auch die Förderung des Mehrweggedankens im Vordergrund. Aber auch das Stadtbild war für die Oberbürgermeisterin von Rosenheim Gabriele Bauer sehr wichtig, daher war sie auch nicht besonders begeistert von mehr Abfalleimern in ihrer Stadt.

HIER alle Statements der Stadtpolitik aus dem Jahr 2018!

Und genau wie in Berlin oder Rosenheim standen ebenso in Saarbrücken, wie mir Charlotte Britz Oberbürgermeisterin von Saarbrücken sagte, besonders Projekte oder Initiativen im Fokus, die sich tatkräftig für ein sauberes Stadtbild einsetzen. Also um das nachträgliche Wegräumen der Abfälle.

Ich frage mich einfach warum Städte nicht dafür Sorge tragen viel mehr Möglichkeiten zu bieten unkompliziert seinen Abfall zu entsorgen und im besten Fall mit einer separaten Mülltrennung für Plastik, Glas und Restmüll. Stadtbild hin oder her.

Aktuell werden in Neu-Ulm zum Beispiel mehr Mülleimer mit separaten Flascheneimern aufgestellt, wie mir die Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger mitteilte.  Auch wenn es dabei keine Garantie auf Besserung gibt. Aber da bin ich mit Katrin Albsteiger d’accord. Denn wenn man es nicht versucht, wird man es auch nie erfahren. Denke ich mal.

Nicht jede ist eine geborene Umwelt-Aktivistin, auch ich nicht. Ich kaufe mir auch ab und zu einen Einwegbecher für einen Kaffee to go, wenn ich gerade keine andere Möglichkeit habe. Und wenn ich (wie ziemlich oft) keine Möglichkeit habe ihn zu entsorgen, nimm ich den Becher halt mit nach Hause.

Und dafür werbe ich!  Man kann nämlich seinen Einwegbecher oder sonstige Einwegverpackung auch zu Hause entsorgen! Das ist echt kein Hexenwerk. Kann man gerne nachmachen.

Aber wenn man Einwegplastikmüll tatsächlich zu Hundertprozent vermeiden will, dann gäbe es dafür nur eine Möglichkeit. Einfach kein Einwegplastik mehr zu produzieren. Ich glaube es gibt auch ein Leben ohne Einwegplastik. Ich bin mir ziemlich sicher, dass jeder Verbraucher das überleben würde, im Gegensatz für weite Teile der Plastikindustrie. Tja, und da haben wir wieder unser Problem. Gut für die Umwelt – schlecht für Arbeitsplätze.

Irgendwann muss man sich entscheiden.  1, 2 oder 3? Und ob man dann wirklich richtig steht, sieht man erst, wenn das Licht angeht.

Livia Josephine

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