Nachgefragt bei Kristan von Waldenfels, 19 Jahre alt, Bürgermeister

Der jüngste Bürgermeister Bayerns und ich denke auch Deutschlands ist der 19-jährige Kristan von Waldenfels. Bei der diesjährigen Kommunalwahl setzte sich Kristan in einer Stichwahl durch und wurde Bürgermeister der Stadt Lichtenberg im oberfränkischen Landkreis Hof.

In den letzten Jahren setzte ich mich immer wieder für eine Verjüngung der Politik ein und das Ergebnis in Lichtenberg bestätig das für mich auch, dass dies langsam in der Realpolitik ankommt. Jetzt sind ja eher die Grünen für ihre jungen Kanditaten bekannt aber in diesem Fall ist es anders, denn Kristan von Waldenfels trat für die CSU an.

So ist es natürlich logisch, dass ich mich mit Kristan unterhalten habe um auch Werbung für die junge Generation in der Politik zu machen.

Dass ein 19-jähriger für die CSU als Bürgermeister-Kandidat aufgestellt wurde, zeigt auch das Vertrauen der Partei in einen jungen Menschen. Und das war auch meine erste Frage. Hast du wirklich damit gerechnet, dass du tatsächlich die Wahl gewinnen könntest und wie waren die Reaktionen nach dem Wahlerfolg in deiner Heimatstadt? Kristan von Waldenfels: Ich habe schon mit einer Chance gerechnet und es haben viele an mich geglaubt und dafür bin ich auch sehr dankbar. Ab einem gewissen Punkt habe aber das ganze Team an einen Sieg geglaubt beziehungsweise, dass es tatsächlich knapp werden könnte. Ein wesentlicher Teil meines Wahlkampfes war, dass ich von Haus zu Haus ging um die tatsächlichen Belange der Bürger von Lichtenberg zu erfahren. Und hier habe ich gemerkt, dass es eine große Anzahl von Menschen gibt, die einen frischen Wind und einen neuen Aufbruch für Lichtenberg gut finden. Das war auch unser Motto für den Wahlkampf „Aufbruch für Lichtenberg“ und dafür stehe ich auch.

Hast du auch schon Glückwünsche aus der Politik bekommen, allen voran aus der CSU-Parteiführung? Kristan von Waldenfels: Unser Ministerpräsident Herr Söder hat mir über meinen Landtrat seine Gratulation ausrichten lassen. Mann muss aber auch dazu sagen, dass die Regierungspolitiker momentan wirklich sehr viel zu tun haben. Trotz der Tatsache, dass keine Feier möglich war, bekam ich trotzdem sehr viele Glückwünsche, nicht nur von Bürgern aus Lichtenberg , sondern auch von sehr vielen Bürgermeister-Kolleginnen und -Kollegen. Außerdem bin ich auch meiner Familie und Freunden für ihre Unterstützung sehr dankbar.

Du bist ja nicht nur der jüngste Bürgermeister, was schon was Besonderes ist, sondern trittst dein Amt auch noch in der schwierigsten Phase seit Ende des Weltkrieges aufgrund der Corona-Pandemie an. Wie ist die Lage aktuell in deiner Stadt bezüglich dem Coronavirus? Kristan von Waldenfels: Lichtenfels ist eine Stadt im ländlichen Raum von Oberfanken mit 1035 Einwohnern. Bislang gab es bei uns Gott sei Dank noch keine Corona-Infektion. Aber in der 3 Kilometer entfernten Gemeinde Bad Steben sind bereits in einer Einrichtung für Betreutes Wohnen in der auch einige Lichtenberger/innen wohnen, 18 bestätigte Corona-Infektionen festgestellt worden. Das ist natürlich auch für mich sehr besorgniserregend. Und das war für mich auch der Grund mit unserer Seniorenbeauftragten eine Einkaufshilfe zu organisieren, in der sich Hilfesuchende telefonisch oder über eine Homepage melden können. Grundsätzlich möchte ich auch sagen, dass von der Seite der Katastrophenschutzbehörde unseres Landratsamtes, genau wie des ganzen Freistaates hervorragende Arbeit dazu gemacht wird.

Welche Ziele verfolgst du jetzt außerhalb deines Bürgermeisteramtes, denn du zeigst ja dass eine neue Generation von Politikern erfolgreich sein kann. Wie wichtig ist es für dich, dass die Politik jünger werden muss? Kristan von Waldenfels: Ich denke, dass besonders auf Bundesebene der nächsten Generation eine Chance gegeben werden muss. Denn es fehlt an Ideen um die Herausforderungen der nächsten Jahre zukunftsorientiert anzunehmen. Das finde auch gut an Fridays for Future wie sie es geschafft haben das Jahrhundertthema Klimaschutz in das Bewusstsein der Gesellschaft zu bringen. Auch wenn ich mit den Lösungsansätzen und der Konsequenz daraus nicht immer übereinstimme, ist es trotzdem wichtig zu sehen, dass wir, die junge Generation, nicht unpolitisch sind.

Ein Interview von Livia Kerp

Das ist auch ein schöner Schlußsatz wie ich finde. Es ist wichtig zu sehen, dass wir also, die junge Generation, nicht unpolitisch sind. Auch wenn es vielleicht nicht jedem gefällt aber die Realität zeigt nun jetzt wieder wie wichtig es ist, dass sich alle mehr Gedanken über das Zusammenleben in einer Gesellschaft machen. Denn das ist Demokratie!

Livia Josephine

2 Kommentare

  1. Das ist ja toll. Ich würde mir junge Bürgermeister wünschen, nicht immer nur alte graue Männer. 😉
    Lea

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