Legenden-Interviews – Livia Josephine Magazin https://www.liviajosephine.de Fri, 29 Jan 2021 12:58:23 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.2 137760501 Comeback von Lemon Tree – Das Interview mit Peter Freudenthaler von Fools Garden https://www.liviajosephine.de/2021/01/29/comeback-von-lemon-tree-das-interview-mit-peter-freudenthaler-von-fools-garden/ https://www.liviajosephine.de/2021/01/29/comeback-von-lemon-tree-das-interview-mit-peter-freudenthaler-von-fools-garden/#respond Fri, 29 Jan 2021 12:58:22 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=11866 Weiterlesen ]]> „Isolation is not good for me. Isolation, i don’t want to, sit on a lemon tree.“ Der Textauszug kommt einem doch aktuell irgendwie bekannt vor. Kaum zu glauben, dass der Text schon über 25 Jahre alt ist. Vielleicht war das ja ein Grund, warum Star-DJ „Alle Farben“ den Song neu gemixt hat.

In meiner Generation gibt es einige ältere Songs die man einfach kennt. „Lemon Tree“ ist einer davon. Daher freut es mich umso mehr wie gut die neue Version geworden ist. Und wenn jetzt noch die Clubs geöffnet hätten, würde man auf der Tanzfläche noch mehr Intensität spüren, die von diesem Song ausgeht. Aber hier sind wir wieder beim Thema Isolation.

Das Original stammt aus dem Jahr 1995 von der Band „Fools Garden“ und der Sänger der Band ist Peter Freudenthaler (Foto).

Ich habe mich daher mit Peter am Telefon unterhalten und wollte wissen wie es eigentlich zur Zusammenarbeit mit „Alle Farben“ kam und natürlich ob der Inhalt des Textes auch etwas damit zu tun haben könnte, den Song jetzt wieder zu veröffentlichen.

Also, wie kam es zur Zusammenarbeit mit „Alle Farben“ und wie zufrieden bist du mit der neuen Version? Peter: Eigentlich begann die Zusammenarbeit ganz klassisch über die Agentur von Frans Zimmer (DJ Alle Farben). Die Intension kam also direkt von Frans, weil „Lemon Tree“ auch ein Begleitsong seiner Jugend war. Leider konnten wir aufgrund der aktuellen Corona-Situation Frans noch nicht persönlich kennenlernen. Aber dafür hat das hervorragende Produzenten-Team rund um Frans unsere Original-Vocals bekommen und das Ergebnis hat uns total überzeugt. Und so kam es, dass  jetzt der neue Remix veröffentlicht wurde. Natürlich waren wir am Anfang auch nicht sicher, ob ein Remix von „Lemon Tree“ funktionieren kann, weil der Song einfach so tief in die Volksseele eingebrannt ist. Es ist immer schwierig einen so bekannten Song, den fast jeder kennt, so durch den „Fleischwolf“ zu drehen, dass dabei die Einzigartigkeit bestehen bleibt und gleichzeitig etwas Neues daraus entsteht. Und das hat „Alle Farben“ ganz geschickt geschafft, in dem er im Prinzip den Refrain ersetzt hat, durch das ursprüngliche Zwischenspiel: „Dah-dah-dah-dam,dee-dab-dah“. Klar, wird es viele geben die das Original immer besser finden werden, aber wenn es junge Menschen gibt, wie du es bist und die neue Version jetzt auch cool finden, dann freut uns das genauso.  

Ich meine textlich hat der Song eigentlich viel Aktuelles. Denn der Text handelt von Isolation und Einsamkeit aber trotzdem den Kopf nicht hängen zu lassen. War das auch ein Grund den Song wieder rauszubringen, vielleicht auch als Botschaft, wir schaffen auch diese schwere Zeit oder wäre dir das jetzt zu viel an Politik für diesen Song? Peter: Ja, das passt tatsächlich gut in diese Zeit aber das war nicht der Grund warum jetzt ein neuer Remix veröffentlicht wurde. Interessant ist aber, dass „Lemon Tree“ vor ein paar Monaten im gesamten süd-ost-asiatischen Bereich, durch eine nichtautorsierte Version ziemlich stark viral ging. Weil die Menschen dort tatsächlich aufgrund des Isolations-Partes im Text abgefahren sind. Klar, haben die Textpassagen wie „Isolation is not good for me“ oder „I’m sitting here in a boring room“ jetzt eine völlig neue Bedeutung. Ich glaube niemand von uns hätte jemals gedacht, dass dieses Thema mal tragischerweise so realistisch werden könnte.

Als du den Song Mitte der 90er geschrieben und eingesungen hast, war dir da schon klar, dass es so ein erfolgreicher und vor allem zeitloser Song werden wird? Also Stefan Zauner von der Münchner Freiheit hat mir mal gesagt, als ich mit ihm über seinen Song „Ohne Dich“ redete, dass es immer ein gutes Zeichen ist, wenn einem der Song sofort einfällt, ohne viel zu tüfteln. War das bei dir auch so? Peter: Ja das war bei mir  tatsächlich auch so. In ca. 20 Minuten war der Song fertig. Das ist mir bis dahin noch nie passiert. Aber natürlich habe ich nicht gedacht, dass es ein so erfolgreicher Song werden würde. Aber dann kam die Welle. Als der Song Ende 1995 in die deutschen Top Ten und auf Platz 1 kam und dann auch noch  Anfang 1996 in den meisten europäischen Ländern, genau wie in Mexico und dann plötzlich ebenfalls in Süd-Ost-Asien, wurde uns schon klar etwas ganz Besonderes geschaffen zu haben. Aber trotzdem war es nicht absehbar, dass „Lemon Tree“ selbst nach 25 Jahren noch so erfolgreich sein würde. Klar, wenn ein Song nach so vielen Jahren immer noch so vielen Menschen Spaß macht, dann macht uns das natürlich sehr stolz.

Ein Interview von Livia Kerp

Somit bleibt mir nur noch vorzustellen wie sich die neue Version von „Alle Farben“ anhört. Aber eines möchte ich noch sagen, denn ich sehe den Song fast wie ein Soundtrack für die aktuell schwere Zeit. Er thematisiert interessanterweise genau die Probleme, was meine Generation fühlt und motiviert aber gleichzeitig. Jetzt weiß ich auch, was in meinem Zimmer noch gefehlt hat. Nämlich ein kleines Zitronenbäumchen!

ALLE FARBEN & FOOLS GARDEN – LEMON TREE (official video)

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Mit Musik-Legende Stefan Zauner über seinen Kult-Song „Ohne Dich“ https://www.liviajosephine.de/2020/01/25/mit-musik-legende-stefan-zauner-ueber-seinen-kult-song-ohne-dich/ https://www.liviajosephine.de/2020/01/25/mit-musik-legende-stefan-zauner-ueber-seinen-kult-song-ohne-dich/#respond Sat, 25 Jan 2020 08:14:53 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=7255 Weiterlesen ]]> Aktuell hört man „Ohne Dich (schlaf‘ ich heut‘ Nacht nicht ein)“ wieder oft in der Werbung (für Facebook) und im letzten Sommer war auch die italienische Version „Senza te“ von Giovanni Zarrella feat. Pietro Lombardi (Video) in den Charts.

Aber „Ohne Dich“ von der Münchener Freiheit ist viel mehr als nur ein Song.

Er gehört zu den wenigen deutschsprachigen Songs, der in jeder Generation einen sehr hohen Stellenwert hat. So ist er auch ein fester Bestandteil unserer Jugendkultur geworden.

Deswegen macht es mich schon ein bisschen stolz, dass ich die Möglichkeit hatte mit Stefan Zauner (damaliger Sänger der Münchner Freiheit) zu telefonieren um mit ihm über seinen Kult-Song zu sprechen. Und ich kann jetzt schon sagen, dass einige total interessante Facts rund um „Ohne Dich“ zu erfahren sein werden.

Und hier das Musikvideo der Münchnener Freiheit aus dem Jahr 1986 mit „Ohne Dich“:

So wollte ich auch mehr über diesen Song uns seiner Entstehung erfahren. Meine erste Frage an Stefan ging auch gleich in diese Richtung. Weißt du noch wie der Song entstand und hattest du damals schon das Gefühl, dass „Ohne Dich“ was ganz Besonderes werden kann? Stefan Zauner: Nein, mir hat nur die Melodie gefallen, als ich sie komponiert habe aber mehr war anfänglich nicht. Den Text habe ich aber nicht alleine geschrieben aber dafür die Musik. Und ich weiß auch noch genau wo ich den Song geschrieben habe. Ich saß in meiner Schwabinger Wohnung in der Ungererstraße und habe im Radio „Purple Rain“ von Prince gehört. Ich hatte damals ein sehr altes Klavier, das total verstimmt war und irgendwie hat mich der Song inspiriert mich ans Klavier zu setzen und zu spielen. Und hierbei kam ganz spontan die Melodie von „Ohne Dich“ zum Vorschein. Ich habe auch nichts mehr daran im Anschluss geändert. Jetzt kann man sagen, je schneller man ein Lied komponiert und je leichter es einem fällt, umso besser wird es. Das stimmt zwar nicht immer aber es ist auf jeden Fall ein sehr gutes Zeichen.

Bis vor ein paar Jahren hätte ich auch nie gedacht, dass es auch mal so viele Remixe davon geben würde. Mittlerweile gibt es über 30 Versionen von „Ohne Dich“ und die Versionen von Mike Singer oder Piedro Lombardi sind auch wirklich sehr gut geworden. Das freut mich natürlich sehr, dass man daraus auch immer noch einen Hit machen kann.

Musikvideo der Woche: Ist die neuste Coverversion von Sascha Salvati und die finde ich als eine der besten Coverversionen von „Ohne Dich“, weil es eine sehr zeitgemäße R&B Nummer geworden ist. Hier ist das Video zu sehen – LINK Und das sagt Sascha Salvati über den Song: Für mich ist „Ohne Dich“ von der Münchner Freiheit einer der besten Songs der deutschen Popgeschichte. Zum einen, weil der Song es schafft eine extreme Sehnsucht auszudrücken, zum anderen, weil er unglaublich viel Spielraum für musikalische Interpretationen lässt. Dieser Song funktioniert in jedem Genre. Auch, wie bei meiner Version als R&B Song. Der Song berührt mich. Natürlich hat Stefan Zauner den Song auch mega krass gesungen. Die Produktion klingt einfach zeitlos und das ist etwas, das wir als Musiker / Produzenten sehr häufig anstreben. Eine Hymne zu schaffen, die Generationen übergreift. Mit meiner Version versuche ich lediglich meine Interpretation zum Ausdruck zu bringen. An und für sich ist das Original aber perfekt, so wie es ist.

Der Song „Ohne Dich“ kam 1986 ja bis auf Platz 2 in den deutschen Charts. Ärgerte es dich damals, dass ausgerechnet zu dieser Zeit Falco mit „Jeanny“ um die Ecke kam und ewig Platz 1 blockierte? Stefan Zauner: Ich kann mich noch gut daran erinnern, als wir gemeinsam um Platz eins kämpften und ich Falco in Berlin im Hotel Schweizerhof getroffen habe. Ich saß mit Falco an der Bar und er hat dann zu mir in seinem typischen Wiener Dialekt gesagt, dass wir ein echt schönes „Liederl“ gemacht hätten. Ich muss wirklich sagen, einen besseren Gegner um Platz 1 hätte ich mir nicht vorstellen können als Falco mit Jeanny, weil ich den Song auch persönlich sehr gut fand. Natürlich habe ich Woche um Woche gehofft, dass endlich mal die Message kommt, „Ohne Dich“ ist auf Platz 1 aber an „Jeanny“ kam zu dieser Zeit einfach keiner vorbei. Aber die Verkaufszahlen mit 36.000 Singles pro Tag die waren schon überwältigend und insofern war es letztendlich egal ob 1. oder 2. Platz.

Wie kam es eigentlich damals dazu eure Band ausgerechnet „Münchener Freiheit“ zu nennen? Stefan Zauner: Der einzige Grund war eigentlich der Platz „Münchner Freiheit“ in Schwabing. Das war unser damaliger Treffpunkt und unser damaliger Bassist Freddie Erdmann hatte dann die Idee unsere Band so zu nennen. Rückblickend fand ich den Namen fast zu Lokal und es wurde in der Vergangenheit auch schon mal falsch interpretiert, weil ich ja kein geborener Münchner bin.

Du hast ja im letzten Jahr mit deiner Frau Petra Manuela jetzt schon das vierte Album namens „Persönlich“ herausgebracht. Wie ist das bei einem Konzert, spielst du dann trotzdem noch „Ohne Dich“? Stefan Zauner: Seitdem ich bei der Münchner Freiheit ausgestiegen bin habe ich keine Konzerte mehr gegeben. Denn das war eigentlich auch der springende Punkt die Band zu verlassen. Jedes Wochenende auf der Bühne zu stehen, war mir irgendwann einfach zu anstrengend. Seitdem konzentriere ich mich auf das Schreiben von Songs. Beim ersten Album, das ich mit meiner Frau gemacht habe, war es auch noch nicht geplant ein Duett-Album zu machen. In dem Album „Zeitgefühl“ hat Petra Manuela auch nur einen Song eingesungen. Aber die Plattenfirma hat genau diesen Song „Tick Tack“ als Single ausgesucht und so kam das Ganze dann langsam ins Rollen. Und dass sie überhaupt einen Song singt, dazu habe ich sie erst überreden müssen, weil sie nicht wollte, dass der Eindruck entsteht, dass ich nur deswegen aus der Band ausgestiegen bin. Erst die letzten zwei Projekte „Mensch ärgere Dich nicht“ und „Persönlich“ sind reine Duett-Alben. Den Song „Ohne Dich“ singe ich natürlich noch gerne und wir haben ihn auch für das Album „Mensch ärgere Dich nicht“ neu aufgenommen. Er gehört nach wie vor immer noch zu meinen Lieblings-Songs.

Von Stefan Zauner habe ich auch eine Videobotschaft bekommen. Hier grüßt er meine Leser und was mich dabei besonders STOLZ macht, dass ich Stefan, eine echte Musik-Legende jetzt auch dutzen darf!!!!

Stefan Zauner hat mir dann auch noch verraten, dass er vor kurzem „Ohne Dich“ in einer Orchester-Version neu aufgenommen hat aber noch nicht weiß ob und wann es veröffentlicht wird. Ich hoffe ganz ehrlich, dass es in näherer Zukunft zu hören sein wird, weil ich glaube, dass es eine verdammt gute Idee ist. Ich bin mir sicher, dass ich nicht die Einzige sein werde, die den Song dann feiern wird.

Ein Interview von Livia Kerp

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Kurzinterview mit Radio-Legende Fritz Egner über das Thema „Einflüsse der Musik aus den 80er Jahren“ https://www.liviajosephine.de/2020/01/11/kurzinterview-mit-radio-legende-fritz-egner-ueber-das-thema-einfluesse-der-musik-aus-den-80er-jahren/ https://www.liviajosephine.de/2020/01/11/kurzinterview-mit-radio-legende-fritz-egner-ueber-das-thema-einfluesse-der-musik-aus-den-80er-jahren/#respond Sat, 11 Jan 2020 11:15:16 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=7025 Weiterlesen ]]>

Wenn man die Festplatte ab und zu mal aufräumt, kann das auch vergessene Perlen zum Vorschein bringen, wie es bei mir jetzt war. Nach dem Interview mit Musik-Legende Peter Schilling (Major Tom) habe ich auch ein verschollenes Kurzinterview mit Radio-Legende Fritz Egner vom November 2015 gefunden.

Es gibt ja nicht so viele echte Radio-Legenden, deshalb möchte ich das kleine Interview gerne zeigen. Ich habe damals mit Fritz Egner telefoniert und wir haben uns darüber unterhalten, warum der Einfluss der Musik aus den 80er Jahren immer noch so groß ist und was die Musik von damals so besonders macht?

Für Fritz Egner war diese Frage auch nicht einfach, er meinte dass die Musik damals unbeschwerter und positiver war als heute und besonders textlich waren die Inhalte spannender als viele Songs heute. Die Welt tickte damals anders als heute. Die 80er haben sehr viel Raum geboten für neue Ideen, weil es eine Zeit im Umbruch war. Als Beispiel nannte er den Sänger Paul Simon, mit seinem Album Graceland, da der Künstler nicht nur afrikanische Einflüsse in seine Songs einbaute, sondern das Album auch mit südafrikanischen Musikern eingespielt wurde und das war einzigartig in der damaligen Zeit. Die 80er waren dafür bekannt, neue Einflüsse in die Musik einzubringen, die für die damalige Zeit eher unbekannt waren, wie eben z.B. afrikanische oder orientalische Einflüsse.

Er meinte auch, dass dies der Grund wäre, warum es so viele Mixe und Coverversionen aus den 80ern gibt aber auch dass viele der bekannten DJ´s die Musik von ihren Eltern kennen was natürlich dann auch den Musikgeschmack geprägt hat. So ist der Einfluss in der Musik aus dieser Zeit natürlich immer da.

Das Legenden-Interview von Livia Kerp 2015

Kurz zur Person Fritz Egner: Er hat Radio-Geschichte auf Bayern 3 geschrieben. Schon 1979 kam der Musik-Spezialist zum Bayerischen Rundfunk und begeisterte seine Fans als Kenner der Rockszene mit „Hithouse“ und seiner täglichen Sendung „Fritz und Hits“. Die Großen des Rock, Soul und Pop hat er alle getroffen. Von James Brown, Sting, Bon Jovi, Madonna, Joe Cocker bis Mick Jagger. Immer Freitagabend holt Fritz jetzt seine Musik-und Interview Juwelen aus seinem CD-Koffer und spielt sie zwischen 20.00 und 24.00 Uhr am Abend auf Bayern 1.

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Mein Kurzinterview mit dem echten „Major Tom“ https://www.liviajosephine.de/2020/01/05/mein-kurzinterview-mit-dem-echten-major-tom/ https://www.liviajosephine.de/2020/01/05/mein-kurzinterview-mit-dem-echten-major-tom/#comments Sun, 05 Jan 2020 09:43:06 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=6881 Weiterlesen ]]>

Ende des Jahres 2015 habe ich für meinen alten Blog ein Kurzinterview mit Sänger Peter Schilling machen können aber irgendwie habe ich diesen Post nicht auf mein neues Online-Magazin übernommen. Was keine Absicht war aber zum Glück habe ich es vor Kurzem gemerkt. Denn Peter Schilling ist eine Kultfigur aus der Neuen Deutschen Welle der 80er Jahre.

Und für meine neue Reihe „Legenden-Interviews“ kann ich so mein kleines aber feines Interview mit dem echten „Major Tom“ zeigen.

Sein Kult-Song „Major Tom“ war 1983/84 nicht nur Nr.1 in Deutschland, Österreich und Schweiz sondern er schaffte es in den USA bis auf Platz 14 und in Kanada war Major Tom gleich 2 Monate auf Platz 1.

Ich kenne den Song „Major Tom“ schon lange, nicht nur aus Spotify oder von zu Hause, sondern auch weil er auf jeder Party oder auf der Wiesn gespielt wird.

Das Kurzinterview über seinen Song „Major Tom“ und wie stolz er ist einen echten Welthit geschrieben zu haben: Peter Schilling: Ich bin stolz auf alle meine angemeldeten Songs, wovon zahlreiche international veröffentlicht wurden. Dass ein – sagen wir Master Piece wie „Major Tom (Völlig losgelöst)“- von dem damals 85 000 Tonträger am Tag verkauft wurden, natürlich besondere Bedeutung zukommt, ist selbstverständlich und macht mich stolz. Aber es ist mir auf eine andere Art nicht minder bedeutsam, wenn Hörer z.B. der Ballade „Ozean“ vom Album „DNA“ tief bewegt werden. Wichtig ist mir, dass ich meiner Aussage treu bleibe seit nunmehr fast 33 Jahren.  

Der Song Major Tom kam 1983 in den USA auf Platz 14 und bei uns in Deutschland auf Platz 1. Wissen Sie noch was Sie damals gedacht und gefühlt haben, als Sie davon informiert wurden? Peter Schilling: Aber natürlich. Ich habe bei meiner damaligen Freundin in der Wohnung den Telefonhörer zur Seite gelegt und drauflos geweint. Ich hatte elf harte Jahre der „Aufbauarbeit“ hinter mir, zahlreiche Absagen, habe immer weiter an meine Idee geglaubt und dann weißt du, du hast es geschafft, du bist Platz 1 in Deutschland, z.B.  in Kanada mit Album und Single Platz 1. Als wir 1984 in die angesagten „Hot 100 der Billboard Charts“ gingen war ich mit meinem amerikanischen Promoter unterwegs und war ebenfalls vollkommen bewegt.

 

Das Kurzinterview mit Peter Schilling von Livia Kerp (2015)

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Skandal um Rosi – Livia trifft Sänger Günther Sigl von der Spider Murphy Gang https://www.liviajosephine.de/2017/10/14/skandal-um-rosi-livia-trifft-saenger-guenther-sigl-von-der-spider-murphy-gang/ https://www.liviajosephine.de/2017/10/14/skandal-um-rosi-livia-trifft-saenger-guenther-sigl-von-der-spider-murphy-gang/#respond Sat, 14 Oct 2017 08:55:00 +0000 Weiterlesen ]]> Als ich auf die Idee kam die ganzen Plätze in dem Song „Sommer in der Stadt“ von der Spider Murphy Gang abzugehen ist mir aufgefallen, dass ich gerne mal mit der Band darüber reden will. Denn nicht nur dieser Song, sondern auch ihr größter Hit „Skandal im Sperrbezirk“ kennt in München ja eigentlich jeder. Die Spiders gehören einfach zu München wie der Englische Garten,sie sind eine Institution. Und mit „Skandal im Sperrbezirk“ haben sie eine unsterbliche Münchner Musikgeschichte geschrieben.

Jetzt habe ich tatsächlich die Möglichkeit bekommen, den Sänger und Songschreiber der Band, Günther Sigl kurz vor dem Konzert im bekannten „Wirtshaus im Schlachthof“ zu treffen und mit ihm über seine Songs „Sommer in der Stadt“ und „Skandal im Sperrbezirk“ zu reden aber auch über die nächsten Konzerte, Mode und über das, was die Spiders schon immer wollten – nämlich, dass die Menschen die ihre Musik hören Spaß haben, tanzen und einfach gute Unterhaltung haben.

Gestern war ja das erste Konzert hier im Schlachthof, wie hat es euch denn gefallen?
Günther Sigl: Ja es war sehr gut. Wir haben schon mal was ausprobiert für unser Jubiläumskonzert am 28.10.17 in der Olympiahalle. Es war gestern Claudia Koreck da und wir haben so, einige Stücke mit ihr live auf der Bühne spielen können und dazu haben wir auch extra die Band erweitert mit Bläsern und Percussionisten. Das Jubiläumskonzert wird schon etwas Besonderes für uns als Band und ich freue mich schon sehr, weil auch viele Gastmusiker dabei sind und daher bin ich auch schon etwas aufgeregt. Als Gäste sind einige bekannte Künstler dabei wie z.B. Claudia Koreck, Peter Schilling (Major Tom), Stefan Zauner (Ohne Dich), die Band Brings und einige mehr.

 

Als erstes würde ich gerne über euren Song „Sommer in der Stadt“ reden. Ich bin nämlich kürzlich alle Stationen in dem Song abgegangen und habe auch darüber in meinem Blog –LINK– geschrieben. Jetzt würde ich gerne erst einmal wissen, wer den Song geschrieben hat und ob die ganzen Plätze in dem Song damals auch ihre Lieblingsplätze in München waren?
Günther Sigl: Den Song habe ich geschrieben also wie eigentlich fast alle Songs von uns. Ich würde sagen 99% der Songs (dabei lachte Günther Sigl auch sehr herzlich als er das sagte). Damals war Schwabing also vom Nordfriedhof bis zum Englischen Garten unser Revier und da war auch unser Übungsraum. An der Isar, Englischer Garten und am Monopteros waren zur damaligen Zeit immer die Hippies unterwegs und die Waldwirtschaft war auch sehr beliebt. Und der Stachus sowie den Marienplatz kennt man halt auf der ganzen Welt auch mit den vielen Touristen, deshalb hab ich diese Plätze auch so beschrieben. Ich schreibe eigentlich ganz selten frei erfundene Texte, ich schreibe meistens lieber persönliche Texte, also von eigenen Erlebnissen besonders in München. Denn München war für mich immer eine Inspiration.

Als ich die Plätze von „Sommer in der Stadt“ abgegangen bin, ist mir aufgefallen, dass es das Café Rialto leider nicht mehr gibt aber alle anderen Plätze wie die Leopoldstraße oder das Monopteros ist immer noch typisch München. Wenn ihr den Song heute schreiben würdet, welche Unterschiede gäbe es textlich dabei. Also, wäre der Stachus immer noch dabei oder hätte die Allianz-Arena eine Chance in dem Song dabei zu sein?
Günther Sigl: Das ist eine gute Frage. (Jetzt hat Günther Sigl versucht einen Reim mit Bayern und der Allianz Arena zu singen…..was echt lustig war). Letzten Endes hat alles seine Zeit und so mit auch seine Berechtigung, egal wie alt der Song ist. Leben ist immer Veränderung, das sieht man leider auch an Schwabing, das sich auch sehr verändert hat.

Der Song „Sommer in der Stadt“ gilt auch bei uns Jugendliche als heimliche Hymne Münchens. Könnt ihr euch auch vorstellen, den Song neu aufzunehmen vielleicht auch mit Gastmusikern vielleicht sogar mit Rappern aus München?
Günther Sigl: Grundsätzlich kann ich mir das schon vorstellen. Rapper brauchen halt viel Text für ihre Songs. Es gibt durchaus auch Songs von uns mit viel Text. Besonders bei Songs, die eine Geschichte erzählen. Ich denke da zum Beispiel an „Rock´n Roll Rendezvous“ oder „Mit´n Frosch im Hois“, diese zwei Songs wären durchaus für einen Rap denkbar. Andererseits haben wir auch Songs gemacht, wo nur die Message zählt. Also wie bei „Wo bist du“, da haben wir die Message auf den Punkt gebracht. Für den Text habe ich nur ein paar Heiratsanzeigen aus der Zeitung verwendet.

Der bekannteste Song von euch ist aber der „Skandal im Sperrbezirk“. Und dazu habe ich auch heute extra mein neues T-Shirt „Skandal um Rosi“ angezogen. Es ist vom Münchner Modelabel → „Bavarian Couture“, sie verwenden für ihre Mode nur typische bayrische Sätze und Skandal um Rosi gehört nun mal zu Bayern und zu München. Wie gefällt es ihnen denn?
Günther Sigl: Es ist wirklich sehr schön, besonders die Rose beim Namen Rosi ist richtig schön designt.

Gerade wir Jugendliche kennen den Song „Skandal im Sperrbezirk“ natürlich von der Spotify-App. Da ist der Song in fast jeder Party oder Wiesn-Playlist. Ist man da nicht stolz, wenn jeder den „Skandal um Rosi“ kennt egal in welchem Alter?
Günther Sigl: Klar ist man glücklich, wenn man etwas geschaffen hat, was Bestand hat. Das haben wir damals auch nicht gedacht, dass wir nach 40 Jahren immer noch auf der Bühne stehen. Ich glaube das hat auch was damit zu tun, dass sich die Menschen in Bayern mit bayrischen Texten besser identifizieren können.

War Skandal um Rosi eigentlich als Party-Song geplant oder eher nicht, denn der Text ist für mich ja eher kein typischer Party-Song Text, oder?
Günther Sigl: Das stimmt, es ist eigentlich ein gesellschaftskritischer Text über die Doppelmoral, was ich öfter als Thema aufgegriffen habe wie zum Beispiel auch in den Songs „Schickeria“ oder „Ich schau dich an“. Damals 1982 wurde der „Skandal um Rosi“ plötzlich der Faschingshit und bis heute ist er eben einer der deutschen Partyhits. Das passt scho. Ich denke das liegt auch daran wie wir den Text geschrieben und gemacht haben, also ohne den Zeigefinger. Denn wir wollten immer, dass die Menschen zu unserer Musik Spaß haben, tanzen und einfach gute Unterhaltung haben.

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Klaus Voormann – Warum die Ikone der Popkultur auch als 5.Beatle bezeichnet wird https://www.liviajosephine.de/2016/11/06/klaus-voormann-ikone-der-popkultur-im-jbl-interview-und-warum-er-nicht-als-5-beatle-bezeichnet-werden-will/ https://www.liviajosephine.de/2016/11/06/klaus-voormann-ikone-der-popkultur-im-jbl-interview-und-warum-er-nicht-als-5-beatle-bezeichnet-werden-will/#respond Sun, 06 Nov 2016 13:19:00 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=169 Weiterlesen ]]> Niemals hätte ich damit gerechnet eine Antwort von jemanden zu bekommen, der nicht nur befreundet ist mit Paul McCartney oder auch einen Grammy für das beste Albumcover gewonnen hat. Nein, er war sogar Gründungsmitglied der Plastic Ono Band von John Lennon und er wird auch als 5. Beatle bezeichnet.

Tja, da hab ich mich wohl verrechnet. Worauf ich natürlich stolz bin, einer echten Ikone, der Popkultur ein paar Fragen über seine Zeit mit den Beatles und über seine Kunst stellen zu können. Aber was fragt man jemanden der Musikgeschichte nicht nur erlebt, sondern sogar beeinflusst hat?

Auch mir als Jugendliche ist sehr bewusst welchen Stellenwert die Beatles haben.
Klaus Vorrmann hat die Beatles schon 1960 kennengelernt, also in einer Zeit vor den großen Hits. Sie spielten damals in Hamburg als Jugendband mit einer etwas anderen Besetzung. Die Gründungsmitglieder John Lennon, Paul McCartney und George Harrison waren damals schon dabei aber Schlagzeuger war zu diesem Zeitpunkt Pete Best und als Bassist hörte man Stuart Sutcliffe.
Hier hatte Klaus Voormann die Beatles das erste Mal gesehen und dazu hatte ich gleich meine erste Frage. Ich wollte wissen ob er sich noch an den ersten Kontakt mit der Band erinnern kann?
Klaus Voormann: In dieser Zeit wollte ich einfach nur gerne Platten-Cover gestalten und in der Pause der Hamburger Vorstellung habe ich John Lennon darauf angesprochen. Der schickte mich aber zu Stuart Suttcliff den damaligen Bassisten. Es hat sofort gefunkt und wir wussten gar nicht über was wir zuerst alles reden sollten. Wir redeten über Musik, Kunst, Filme und Ausstellungen und bis auf Pete Best waren auch alle immer dabei.

1966 designte Klaus Voormann dann das Cover des Beatles Albums „Revolver“ und dafür bekam er sogar den Grammy als bestes Albumcover. Dadurch ist er der erste Deutsche der eine Grammy Auszeichnung bekommen hat. Wer genau auf das Cover schaut, der sieht übrigens als kleinen Gag in den Haaren von George Harrison den Schriftzug und das Gesicht von Klaus Voormann.
Wie und wer hat ihnen damals das Angebot gemacht, das Revolver-Albumcover zu gestalten?
Klaus Voormann: John Lennon rief mich damals an und fragte einfach knapp am Telefon „any idea for our next record cover?”

Wann haben sie eigentlich Paul McCartney das letzte Mal getroffen?
Klaus Voormann: Paul hat mich im August dieses Jahres zu seinem Konzert im Münchner Olympiastadion eingeladen. Hinter der Bühne hatten wir dann die Gelegenheit über alte Zeiten zu plaudern und hatten auch viel Spaß dabei.

Obwohl Klaus Voormann es ablehnt als 5.Beatle bezeichnet zu werden, gilt er dennoch als einer davon. Aber warum will er nicht als 5.Beatle bezeichnet werden?
Klaus Voormann: Also der Spruch gefällt mir überhaupt nicht und ich nehme diesen Titel auch nicht an, denn die Liste der Anwärter als 5.Beatle ist lang, so wie George Martin, Billy Preston, Stuart Suttciff, Yoko oder Pete Best.

Obwohl er nie zusammen mit den Beatles gespielt hat war er dennoch bei allen Bandmitgliedern auf ihren Solo-Projekten als Bassist dabei. So war er auch Gründungsmitglied von John Lennons Plastic Ono Band und spielte bei den Alben Imagine, Wedding Album oder Fly die Bass-Gitarre genauso wie für das Album Ringo von Ringo Starr oder George Harrisons All things must pass.

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