Mein offener Brief an unsere Städte: So kann man Jugendliche ganz einfach helfen!

Aus meiner Kolumne für das Münchner Samstagsblatt:

Ich schreibe hier einen offenen Brief an alle Städte und Kirchen um zu zeigen, wie man uns Jugendliche ganz einfach unterstützen kann, so dass es letztendlich das Zusammenleben aller jungen Menschen erleichtert und fördert.

„Politik beginnt immer mit der Benennung des Problems und dass man darüber spricht. Dass man dadurch das Bewusstsein schafft und andere gewinnt, nur so kann eine politische Bewegung entstehen denn es braucht eine politische Bewegung um Etwas zu verändern und Probleme zu lösen“. Dieser schlauer Spruch ist nicht von mir sondern vom 2. Münchner Bürgermeister Josef Schmid, den er mir bei einem Interview mal gesagt hat. Genau um das geht es jetzt bei mir.

Denn ich finde, dass Jugendliche in ihrer Stadt einen geschützten Platz bräuchten um sich einmal in der Woche zu treffen und sich freundschaftlich auszutauschen und sich besser kennenlernen.
Ich selber erlebe das und dieses Projekt ist für mich perfekt. Die Kirche in unserem Viertel bietet einmal in der Woche für uns Jugendliche aus diesem Umfeld einen Raum an in dem wir uns treffen können. Hier haben wir die Möglichkeit uns besser kennenzulernen und sogar neue Freundschaften wurden gefunden. Wir quatschen, tauschen uns aus und manchmal backen wir Pizza und beim Abwaschen der Teller wird auch mal über Probleme diskutiert. Kurz hier kann sich jeder auch mal „auskotzen“. Und das Wichtigste dabei ist, dass es ein sicherer Ort ist.

Leider aber ist es so, dass die Kirche uns den Raum nicht ewig kostenlos zur Verfügung stellen kann. Deshalb bin ich auf eine Idee gekommen. Jede Stadt hat mindestens eine Kirche und diese auch Räume für verschiedene Treffen.
Warum stellt die Stadt nicht etwas Geld zu Verfügung und organisiert mit den Kirchen zusammen für uns Jugendliche einen geschützten Raum?

Ich kann nur aus eigener Erfahrung sagen, dass dies nur Vorteile hat. Jugendliche aus dem gleichen Viertel lernen sich besser kennen. Der Zusammenhalt wird größer, so entstehen schon gar keine Konflikte untereinander. Und was gerade für uns Mädchen wichtig ist, dass es in einem geschützten Raum stattfindet. Denn gerade im Zeitalter des Smartphones wäre es wichtig Jugendliche dabei zu unterstützen. Was nützt es wenn man mit vielen anderen online in Verbindung steht aber keinen sicheren Platz hat um sich zu treffen?

Wenn wir das bei jeder Kirche hätten, in jedem Viertel und in jeder Stadt, dann hätten wir einige Probleme weniger.
Wenn ich Politikerin wäre, würde ich das als erstes versuchen zu organisieren. Da ich aber nur eine Jugendliche bin, hoffe ich dass viele Politiker mich hören und ich sie davon überzeugen kann. Politik beginnt doch mit der Benennung des Problems um ein Bewusstsein zu erschaffen und eine Lösung dazu zu finden. Genau das versuche ich hiermit.

Livia Josephine

2 Kommentare

  1. "Republik ist das fluidum deferens der Jugend. Wo junge Leute sind, ist Republik." – Novalis

    Dieses Zitat beschreibt eigentlich sehr schön die Wichtigkeit solcher Probleme. Die Politik hat sich mehr für Jugendliche zu engagieren. Vernachlässigen bringt nichts.

    Auch wenn ich solche Angebote von Gemeinschaftsräumen nicht nutze, finde ich es ein Anliegen, was sicher viele Jugendliche betrifft. Aber man muss bei solchen Sachen immer aufpassen: Nicht immer ist das Geld schuld. 😉
    Beispiel: Münchner Haus der Schüler*innen
    Diese haben Geld aber keine Immobilie wegen langwieriger Demokratie.

Schreibe einen Kommentar zu Noah Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.