Bildungspolitik im Härtetest während der Corona-Krise

Grundsätzlich umfasst Bildungspolitik zwei große Bereiche. Den Bildungsföderalismus und die Digitalisierung der Schulen.

Als Schülerin spüre ich aktuell natürlich am besten, wie gut sich unser Bildungssystem in einer lebensveränderten Krise verhält?

Die Digitalisierung der Schulen genau wie die Bildungspolitik ist Ländersache aufgrund des Föderalismus bei uns in Deutschland. Dass der Föderalismus auf Grenzen stoßen kann, sieht man aufgrund der Corona-Krise, denke ich jetzt sehr deutlich.

Und dieser Föderalismus ist auch ein Punkt bei der Bekämpfung der Pandemie. Jedes Bundesland reagierte auf die Corona-Pandemie anders. Die Bundesregierung war deshalb auch gezwungen eine einheitliche Richtlinie auszusprechen.

Genau wie das unterschiedliche Handeln gegen den Virus hat der Föderalismus auch in der Vergangenheit bei der Digitalisierung der Schulen und in der Bildungspolitik seine Grenzen aufgezeigt bekommen.

Deshalb kann man sich schon fragen, wie viel Föderalismus eine moderne Demokratie ertragen kann?

So wie es bei der Bekämpfung gegen die Pandemie wichtig ist, dass hier einheitlich dagegen vorgegangen wird, ist es auch in der Bildungspolitik und Digitalisierung so. Es kann auch hier nicht sein, dass jedes Bundesland sein eigenes Süppchen kocht. Jeder Schüler in ganz Deutschland, sollte die gleichen schulischen Voraussetzungen bekommen. Das fängt mit dem Lehrplan an und hört mit der digitalen Schule in der momentanen Situation auf.

Es wäre doch schön, wenn man aus einer Krise auch Positives für die Zukunft gewinnen kann!

Wie sieht es aktuell bei den Schulen aus: Nicht nur jedes Bundesland handelt aufgrund des Bildungsföderalismus anders, sogar jede Schule macht den momentanen digitalen Unterricht unterschiedlich. Das hat für mich nichts mit Chancengleichheit zu tun. Ich kenne alleine in München zwei verschiedene Handlungsweisen, wie Schulen ihren Unterricht in der Zeit von Ausgangsbeschränkungen fortführen.

Mit „Klassen-WhatsApp-Gruppen“ oder „Sammel-EMails“ werden die Aufgaben an die Schüler verschickt. Bei der einen Schule werden die Arbeitsaufträge gesammelt und in einer Nachricht gesendet und bei anderen Schulen macht das jeder Lehrer einzeln.

Für mich hat sich der Bildungsföderalismus tot föderalisiert!

Ich hoffe, dass durch diese Krise in der Politik auch so erkannt wird und in der Zukunft der Bildungsföderalismus nicht überdacht, sondern auch überarbeitet wird. Denn das Leben geht nach Bekämpfung der Pandemie weiter und es wäre doch was Schönes, wenn man auch Positives aus der Krise ziehen kann.

Als letztes Fazit möchte ich aber dennoch sagen, dass man in der aktuellen Lage schon erkennt, dass Schule, Lehrer und Schüler ein Stück zusammengewachsen sind. Zumindest auf meiner FOS ist das zu spüren. Und das ist doch eine positive Nachricht!

Kommentar von Livia Kerp

Livia Josephine

Ein Kommentar

  1. Hey Livia,
    Ich habe deinen Blog eben entdeckt (nachdem ich explizit nach Blogs junger Menschen gesucht habe) und finde ihn echt schön!

    An meiner Schule (Internat, Privates Gymnasium, Hessen) wird das so gehandhabt, dass jeder Lehrer seine Aufgaben auf „Moodle“ hochlädt, meist mit Abgabedatum und wer seine Ausarbeitungen bis dahin nicht hochgeladen hat, bekommt schlechtere Noten darauf. Ich finde das echt nicht schön, weil zu Hause einfach (zumindest bei mir) nicht die optimalen Lernbedingungen gegeben sind.

    Vielleicht starte ich auch einen Blog; Ideen sind da, Webseitendomain ist da, nur das schreiben… Du kennst es ja vielleicht 😛

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