Umweltschutz 2 go – Livia Josephine Magazin https://www.liviajosephine.de Wed, 25 May 2022 18:55:03 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.2 137760501 Warum haben nur drei Länder auf unserem Planeten mehr zur Erderwärmung beigetragen als Deutschland? https://www.liviajosephine.de/2022/05/25/warum-haben-nur-drei-laender-auf-unserem-planeten-mehr-zur-erderwaermung-beigetragen-als-deutschland/ https://www.liviajosephine.de/2022/05/25/warum-haben-nur-drei-laender-auf-unserem-planeten-mehr-zur-erderwaermung-beigetragen-als-deutschland/#respond Wed, 25 May 2022 18:55:01 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=13934 Weiterlesen ]]> Klimaforscher Prof. Stefan Rahmstorf hat mit einem Tweet einfach mal ein Statement rausgehauen, das ich erst gar nicht glauben konnte. Und ich fragte mich, warum soll unser kleines Deutschland mit etwa 82 Millionen Einwohner auf einer Stufe stehen wie das riesige China mit einer Bevölkerungszahl von etwa 1,4 Milliarden.

Der ganze Tweet von Prof. Rahmstorf lautet:

Von den rund 200 Ländern der Erde haben nur drei mehr zur Erderwärmung beigetragen als Deutschland: USA (Einw.: 330 Millionen), China (Einw.: 1,4 Milliarden), Russland (Einw.: 1,5 Milliarden). Man beachte die Bevölkerungszahl.

Wie kann nun Deutschland für so viel CO2 in der Atmosphäre verantwortlich sein?

Zur Beantwortung dieser Frage habe ich bei Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif nachgefragt. Und eigentlich ist die Antwort gut nachvollziehbar:

Die heutige globale Erwärmung ist das Resultat der kumulierten weltweiten historischen Emissionen. Das ist so, weil das CO2 eine so lange Verweildauer in der Atmosphäre besitzt. Was unsere Eltern und Großeltern in die Luft geblasen haben, ist immer noch in der Atmosphäre. Die historischen Emissionen sind demnach ein Maß für die Verantwortung eines Landes für die globale Erwärmung. Die aktuellen Emissionen (China 31 Prozent in 2020) sind davon zu unterscheiden. China stößt ja noch nicht so lange Treibhausgase aus wie etwa Deutschland. (Prof.Dr. Mojib Latif)

Es hat also was mit dem zu tun, was Deutschland schon vor 100 Jahren in die Luft gepresst hat. So gesehen haben die älteren Generationen einen sehr großen Anteil an dieser Realität in der Gegenwart. Daher wäre es doch schön, wenn bei den Freitags-Demos von Friday for Future alle Generationen Hand in Hand für eine schnellere Klimapolitik Druck machen würden.

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Der Zukunftsplan – Mit Klimaforscher Prof. Mojib Latif über die Transformation der Energiegewinnung. Wäre der 100-prozentige Umstieg auf erneuerbare Energien schon früher möglich gewesen? https://www.liviajosephine.de/2022/05/12/der-zukunftsplan-mit-klimaforscher-prof-mojib-latif-ueber-die-transformation-der-energiegewinnung-waere-der-100-prozentige-umstieg-auf-erneuerbare-energien-schon-frueher-moeglich-gewesen/ https://www.liviajosephine.de/2022/05/12/der-zukunftsplan-mit-klimaforscher-prof-mojib-latif-ueber-die-transformation-der-energiegewinnung-waere-der-100-prozentige-umstieg-auf-erneuerbare-energien-schon-frueher-moeglich-gewesen/#respond Thu, 12 May 2022 17:06:43 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=13794 Weiterlesen ]]> Die Abhängigkeit von Erdgas für die Gewinnung von Wärme ist in den vergangenen Wochen oft kritisiert worden. Hätte es Alternativen geben können? Wurde vielleicht grundsätzlich in den letzten 10 Jahren zu wenig für die Transformation der Energieerzeugung Richtung erneuerbare Energien gemacht?

Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif sieht den Ausbau von Strom aus erneuerbaren Energien auf einem guten Weg. Allerdings umfasst der Energiesektor nicht nur Strom, sondern auch Wärme und Verkehr. Und hier spielen die erneuerbaren Energien eine noch viel zu kleine Rolle. So gesehen hat man in der Vergangenheit leider einiges versäumt.

Doch selbst wenn Deutschland schon vor 10 Jahren die Energiegewinnung durch erneuerbare Energien in Vollgeschwindigkeit ausgebaut hätte, wäre ein 100-prozentiger Umstieg auf erneuerbare Energien, bis zu diesem Zeitpunkt trotzdem nicht möglich gewesen, so Prof. Dr. Mojib Latif.

Der Plan der Bundesregierung  ist bis spätestens 2035 die komplette Stromversorgung auf 100 Prozent erneuerbarer Energien umzustellen. Und bis 2045 soll das gesamte Energiesystem wie Strom, Wärme und Verkehr auf 100 Prozent erneuerbare Energie umgestellt werden.

So gesehen, hätten wir die heutige Abhängigkeit der Wärmeerzeugung durch Erdgas grundsätzlich nicht verhindern können. Was die Sache jetzt nicht besser macht, denn grundsätzlich muss man sagen, dass Gas (genau wie Öl oder Kohle) fossile Brennstoffe sind und daher so schnell wie möglich ersetzt werden müssen. Nicht nur wegen dem Ausstoß von klimaschädlichen Stoffen durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen.

Denn nach Prof. Dr. Mojib Latif ist die langfristig billigste Art der Energieerzeugung die über die erneuerbaren Energien. Wichtig wäre vor allem , dass die Subventionen für die konventionellen Energien abgeschafft werden. Um so die erneuerbaren Energien günstiger und noch attraktiver für die Verbraucher zu machen.

Somit kann man also sagen, dass die Energiegewinnung von erneuerbaren Energien nicht nur im klimaschutztechnischen Sinn, sondern auch im sozialen Sektor nur Vorteile haben. Und das sollte man meiner Meinung nach, viel offener kommunizieren und herausstellen.

Unter erneuerbare Energien versteht man die Gewinnung von Energie durch Wind, Sonne, Wasser aber auch durch Geothermie.

Natürlich gibt es bei der Verwendung von erneuerbaren Energien immer wieder den Kritikpunkt, dass wir in Deutschland nicht immer sonniges Wetter haben. Oder dass es nicht immer windig ist. Das ist auch richtig. Bis zum Jahr 2045 soll, nach dem Plan der Bundesregierung die benötigte Energie aus 100 Prozent erneuerbarer Energie produziert werden. Nach Angaben des Umweltbundesamts besteht die Szenerie bis 2045 darin , dass überschüssiger Strom  jeweils als Wasserstoff oder Methan gespeichert werden soll und bei Bedarf – Flaute oder Dunkelheit – in Gas- und Dampfturbinenkraftwerken wieder zu Strom gewandelt und in das Energienetz eingespeist werden soll.

Für mich ist das zwar alles sehr viel technisches Gedöns, aber ich muss es ja nicht bauen. Trotzdem ist eines leider klar. Wir haben nicht besonders viele Wahlmöglichkeiten, um die Klimaerwärmung in der Zukunft, zumindest noch einigermaßen in den Griff zu bekommen. Natürlich vorausgesetzt, dass dieser Plan von der Politik tatsächlich so umgesetzt wird und sich wie erhofft, positiv auf unser Klima auswirkt.  

Dann hört sich das für mich, für einen guten Zukunftsplan an. Warum? Weil wir keinen anderen haben!

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Deshalb sind Buschbrände doppelt gefährlich! https://www.liviajosephine.de/2022/04/27/deshalb-sind-buschbraende-doppelt-gefaehrlich/ https://www.liviajosephine.de/2022/04/27/deshalb-sind-buschbraende-doppelt-gefaehrlich/#respond Wed, 27 Apr 2022 19:31:00 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=13671 Weiterlesen ]]> Die großen Regenwälder auf unserem Planeten, wie zum Beispiel in Südamerika das Amazonas Gebiet, wird auch als die grüne Lunge der Erde bezeichnet. Das hat natürlich auch seinen Grund. Denn hier wird ein massiger Anteil des Treibhausgases CO2 gebunden und Sauerstoff produziert.

Ganz einfach ausgedrückt: Bäume dienen als Kohlenstoffspeicher und produzieren gleichzeitig Sauerstoff. Je mehr Bäume es auf unserem Planeten gibt um so mehr CO2 wird gespeichert und mehr Sauerstoff wird produziert.

Das ist doch eine total geniale Sache.

Was passiert nun, wenn Waldflächen brennen: Bei jedem Brennvorgang eines Baumes wird als erstes das gespeicherte Treibhausgas CO2 freigesetzt. Zusätzlich entstehen durch das Verbrennen von Holz weitere Treibhausgase.

Das Problem dabei: Methan ist etwa 25-mal klimaschädlicher, und Lachgas sogar etwa 300-mal klimaschädlicher ist wie Kohlendioxid (CO2). Die durchschnittliche Lebenszeit von Lachgas in der Atmosphäre beträgt etwa 121 Jahre. Der gesamte Abbau des Treibhausgases CO2 dauert übrigens mehrere hunderttausend Jahre.

Zusätzlich werden organische Kohlenwasserstoffe wie Polyzyklisch Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs), Stickoxide, Kohlenstoffmonoxid und Ruß freigesetzt.

Das Problem: Viele Polyzyklisch Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAKs) sind krebserregend, erbgutverändernd oder fortpflanzungsgefährdend. Und Kohlenstoffmonoxid ist ein äußerst gefährliches und tödliches Atemgift.

Jedes brennende Holzstück ist ein Klimakiller

Das Gleiche passiert natürlich, wenn man Holz als Brennstoff verwendet. Somit gilt das Holz als der klimaschädlichste Brennstoff. Das alles multipliziert sich logischerweise, wenn ganze Waldflächen verbrennen.

Warum sind nun Buschbrände doppelt schädlich?

Denn neben jedem Baum, der durch das Verbrennen diese klimaschädlichen Schadstoffe für sehr lange Zeit in die Atmosphäre ablässt, passiert noch etwas anderes. Mit jedem verbrannten Baum fehlt ein Sauerstoffproduzent. Und das kann nicht wirklich gesund für unsere Umwelt oder unsere Atemluft sein. Ist doch eigentlich logisch.

Bäume und Ozeane sind unsere Lebensversicherung

Natürlich (oder Gott sei Dank) gibt es noch andere Sauerstoffproduzenten. Auch unsere Wälder und Moore sind zuverlässige Sauerstoffhersteller. Aber die Wichtigsten sind tatsächlich unsere Weltmeere. Unsere Ozeane nehmen weltweit den meisten Kohlenstoff auf und liefern 50 Prozent des Sauerstoffes für unseren Planeten.

Das Problem: Daher ist es nicht unbedingt schlau, wenn man unsere Meere mit Plastikmüll oder anderen Schadstoffen verseucht. Oder?

Die Konsequenz

Als Konsequenz kann das für mich nur heißen, dass wir noch viel mehr die Regenwälder der Welt, die Wälder und Moore bei uns vor der Haustüre schützen müssten. Und alles dafür tun müssten unsere Weltmeere besser vor Plastikabfall zu schützen. Jede Öltankerkatastrophe, bei der mehrere Millionen Erdöl ins Meer laufen, tötet nicht nur unzählige Tiere, sondern letztendlich somit auch unser Klima.

Ich finde, nichts ist wichtiger als der Schutz unserer Sauerstoffproduzenten. Vielleicht wären für viele Menschen oder Politiker der Welt, Bäume schützenswerter, wenn sie nicht Sauerstoff, sondern kostenfreies WLAN abgeben würden. Aber irgendwie find ich Sauerstoff dann doch geiler.

Jeder Baum zählt. Warum wir nicht überall wo es nur geht Bäume anpflanzen ist mir ein Rätsel. Daher auf die Pflänzchen, Fertig, Los!

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Corona: Ist die neue Form von Littering in den Städten hausgemacht? https://www.liviajosephine.de/2021/06/05/corona-ist-die-neue-form-von-littering-in-den-staedten-hausgemacht/ https://www.liviajosephine.de/2021/06/05/corona-ist-die-neue-form-von-littering-in-den-staedten-hausgemacht/#respond Sat, 05 Jun 2021 09:58:05 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=12540 Weiterlesen ]]> 2018 habe ich das erste Mal über Littering geschrieben. Also über das Vermüllen der Parks und öffentlichen Plätzen in unseren Städten.

Mittlerweile ist Corona dazwischengekommen und besonders durch die Schließung der Außengastronomie hat Littering eine völlig neue Form angenommen. Anstatt Menschen sich in geordneter und nachvollziehbarer Weise in der Außengastronomie treffen können, wichen die Treffen einfach in den Stadtgärten oder öffentlichen Plätzen aus. Und diese Entscheidung kann ich von der Politik immer noch nicht nachvollziehen. Denn in der Außengastronomie hätte man die Kontorolle über Abstandsregeln und Hygiene, ganz im Gegenteil bei wilden Treffen in irgendwelchen Parks. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Menschen sind nun mal soziale Wesen, in jeder Altersklasse und daher haben sich nun mal viele in Parks getroffen. Und hier wurden dann auch reichlich Getränke und Snacks in Einwegplastikverpackungen verzehrt. Die Überreste landen dann leider nicht alle im Abfalleimer. Obwohl die wenigen Abfalleimer, die es an öffentlichen Plätzen gibt, sowieso gnadenlos vollgestopft sind und überquellen.   

Littering gab es natürlich schon lange vor Corona. Aber leider hat Corona auch gezeigt, dass Littering in unseren Städten aktueller ist, denn je.

So habe ich schon 2018 über das Thema Littering geschrieben: Und hier habe ich die Frage an die Stadtpolitik gestellt, ob eine größere Anzahl von Abfalleimer eine Möglichkeit wäre Littering besser in den Griff zu bekommen. Und dafür habe ich mich mit einigen Bürgermeistern/innen unterhalten und das Resultat war sich letztendlich ziemlich ähnlich.

Für den Regierenden Bürgermeister von Berlin Michael Müller stand vor allem die Vermeidung von Plastikabfällen, wie auch die Förderung des Mehrweggedankens im Vordergrund. Aber auch das Stadtbild war für die Oberbürgermeisterin von Rosenheim Gabriele Bauer sehr wichtig, daher war sie auch nicht besonders begeistert von mehr Abfalleimern in ihrer Stadt.

HIER alle Statements der Stadtpolitik aus dem Jahr 2018!

Und genau wie in Berlin oder Rosenheim standen ebenso in Saarbrücken, wie mir Charlotte Britz Oberbürgermeisterin von Saarbrücken sagte, besonders Projekte oder Initiativen im Fokus, die sich tatkräftig für ein sauberes Stadtbild einsetzen. Also um das nachträgliche Wegräumen der Abfälle.

Ich frage mich einfach warum Städte nicht dafür Sorge tragen viel mehr Möglichkeiten zu bieten unkompliziert seinen Abfall zu entsorgen und im besten Fall mit einer separaten Mülltrennung für Plastik, Glas und Restmüll. Stadtbild hin oder her.

Aktuell werden in Neu-Ulm zum Beispiel mehr Mülleimer mit separaten Flascheneimern aufgestellt, wie mir die Oberbürgermeisterin Katrin Albsteiger mitteilte.  Auch wenn es dabei keine Garantie auf Besserung gibt. Aber da bin ich mit Katrin Albsteiger d’accord. Denn wenn man es nicht versucht, wird man es auch nie erfahren. Denke ich mal.

Nicht jede ist eine geborene Umwelt-Aktivistin, auch ich nicht. Ich kaufe mir auch ab und zu einen Einwegbecher für einen Kaffee to go, wenn ich gerade keine andere Möglichkeit habe. Und wenn ich (wie ziemlich oft) keine Möglichkeit habe ihn zu entsorgen, nimm ich den Becher halt mit nach Hause.

Und dafür werbe ich!  Man kann nämlich seinen Einwegbecher oder sonstige Einwegverpackung auch zu Hause entsorgen! Das ist echt kein Hexenwerk. Kann man gerne nachmachen.

Aber wenn man Einwegplastikmüll tatsächlich zu Hundertprozent vermeiden will, dann gäbe es dafür nur eine Möglichkeit. Einfach kein Einwegplastik mehr zu produzieren. Ich glaube es gibt auch ein Leben ohne Einwegplastik. Ich bin mir ziemlich sicher, dass jeder Verbraucher das überleben würde, im Gegensatz für weite Teile der Plastikindustrie. Tja, und da haben wir wieder unser Problem. Gut für die Umwelt – schlecht für Arbeitsplätze.

Irgendwann muss man sich entscheiden.  1, 2 oder 3? Und ob man dann wirklich richtig steht, sieht man erst, wenn das Licht angeht.

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Umweltschutz 2 go: Warum „Entenfüttern“ mit Brotkrümel eigentlich Tierquälerei ist https://www.liviajosephine.de/2021/05/25/umweltschutz-2-go-warum-entenfuettern-mit-brotkruemel-eigentlich-tierquaelerei-ist/ https://www.liviajosephine.de/2021/05/25/umweltschutz-2-go-warum-entenfuettern-mit-brotkruemel-eigentlich-tierquaelerei-ist/#respond Tue, 25 May 2021 08:47:54 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=12432 Weiterlesen ]]> Umweltschutz fängt auch schon bei diesem Thema an. Wer kennt die Szenen im Winter nicht. Ich sehe es im Englischen Garten, am Kleinhesseloher See sogar das ganze Jahr über. Menschen sitzen auf einer Bank und füttern die Enten und Schwäne mit ihrem alten Brot.

Das Problem für Wasservögel

Das Problem dabei, die Nährstoffe des Brotes sind für menschliche Bedürfnisse ausgerichtet. Nicht für Wildtiere. Das Brot quilt im Magen der Vögel auf mit der Folge, dass sie daran ersticken können oder ihr Verdauungsorgan regelrecht verklebt.

Außerdem kann altes Brot schnell verschimmeln. Und Schimmel ist für Tiere genauso schädlich wie für den Menschen.

Das Problem für das Ökosystem See

Wenn dann auch noch zu viel von dem alten Brot im Wasser landet, kann das Wasser des Sees letztendlich kippen. Die Folge für das Ökosystem See: Die Tier- und Pflanzenwelt der betroffenen Seen sterben, da der Sauerstoff dem Wasser entzogen wird.

Das Problem mit und für Nager

Das ist aber noch nicht alles. Das ganze Brot, das am Ufer der Seen übrigbleibt, lockt wiederum Nager an. Ratten freuen sich über das Brot. Und besonders der Kot der kleinen Nager, kann schwere Krankheiten übertragen. Wenn man also durch das Entenfüttern vermehrt Nager anlockt, ist die Stadt wieder gezwungen mehr Giftköder gegen Ratten auszulegen. Und das ist ein sehr qualvoller Tod der kleinen Nager. Auch das muss doch nicht sein.

Mein Fazit

Somit ist das Füttern der Wasservögel mit Brot vielleicht gut gemeint, aber letztendlich einfach nur Tierquälerei. Wenn man schon unbedingt Wildtiere füttern will, dann mit Etwas was für diese Tiere auch geeignet ist.

Für Wasservögel sind besonders Kleie oder Hühnerfutter geeignet. Und Schwäne lieben übrigens gewaschenen Dosenmais. Aber eigentlich sind Wildtiere, auch im Winter nicht auf das Füttern durch den Menschen angewiesen.

Die Natur kann sehr gut auf sich selbst aufpassen. Was man leider von der Menschheit nicht immer unbedingt behaupten kann.   

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Klimaerwärmung und das langsame Aussterben der Eisbären https://www.liviajosephine.de/2020/07/25/klimaerwaermung-und-das-langsame-aussterben-der-eisbaeren/ https://www.liviajosephine.de/2020/07/25/klimaerwaermung-und-das-langsame-aussterben-der-eisbaeren/#respond Sat, 25 Jul 2020 09:25:27 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=9993 Weiterlesen ]]> Die nächste Tierart ist im Begriff auszusterben. In der freien Wildbahn leben heute nur noch etwa 25.000 Eisbären. Freie Wildbahn heißt bei Eisbären der Nordpol. Und das ist das Problem. Durch die Klimaerwärmung zieht sich das Eis am Nordpol immer mehr zurück. Und somit auch der Lebensraum dieser Tiere. Weniger Lebensraum heißt nun auch mal weniger Nahrung. Halbverhungerte Eisbären sind in Teilen dieser Region jetzt schon zu beobachten.

Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum geht davon aus, dass das arktische Meereis im Sommer gegen Ende des Jahrhunderts ganz verschwunden sein wird. LINK Zum Artikel!

Der Fisch fängt immer am Kopf zu stinken an.

Die aktuellste Studie, in der wissenschaftliche Fachzeitschrift „Nature Climate Change“ bestätigt diese Meinung. LINK zum Artikel!

Das heißt jetzt eigentlich nur, dass etwa im Jahr 2100 die letzten Eisbären verschwunden sein werden, genau wie das Eis. Wie wir wissen ist der Point of no Return am Nordpol schon erreicht.

Der Klimawandel nimmt uns immer mehr Tiere auf unserem Planeten. Neben den Koalas in Australien werden nun auch die Eisbären langsam von unserem Planeten verschwinden und das sind leider nicht die einzigsten. Die Tierparks werden in Zukunft eine immer wichtigere Rolle einnehmen. Ja, leider einnehmen müssen.

https://www.liviajosephine.de/2020/07/05/die-drastischen-folgen-fuer-koalas-aufgrund-der-australischen-buschfeuer/

Die Verantwortlichen für die Klimaerwärmung, wie zum Beispiel die Kohleindustrie verschwendet hierzu nicht den geringsten Gedanken. Dass die Politik hierzu nicht schon längst gehandelt hat, zeigt nur wieder, wie viel Macht die Lobbyisten in der Politik haben. Wie heißt das Sprichwort: Der Fisch fängt immer am Kopf zu stinken an. Na ja, zumindest so lange es überhaupt noch Fische gibt. Denn der Plastikmüll in den Weltmeeren, macht das Überleben der Meerestiere auch nicht einfacher.

Aber was denken sich dabei die Lobbyisten? Geld stinkt nicht!

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Die Kipppunkte im Klimasystem https://www.liviajosephine.de/2020/06/27/die-kipppunkte-im-klimasystem/ https://www.liviajosephine.de/2020/06/27/die-kipppunkte-im-klimasystem/#respond Sat, 27 Jun 2020 16:04:03 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=9591 Aus dem Bericht von Klimatologe Prof. Stefan Rahmstorf über die Kipppunkte im Klimasystem.

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Point of no Return – Wird das Eis am Nordpol verschwinden? https://www.liviajosephine.de/2020/04/26/point-of-no-return-wird-das-eis-am-nordpol-verschwinden/ https://www.liviajosephine.de/2020/04/26/point-of-no-return-wird-das-eis-am-nordpol-verschwinden/#respond Sun, 26 Apr 2020 11:23:43 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=8850 Weiterlesen ]]>

Ja, das Eis am Nordpol wird verschwinden! Und das Schlimme daran ist, dass es auch nicht mehr zu retten ist. Die Frage ist eigentlich nur noch, wann dies der Fall sein wird.

Und da gibt es in Fachkreisen unterschiedliche Meinungen.

Nach Ansicht von Prof. Dr. Dirk Notz vom Institut für Meereskunde an der Universität Hamburg und Leiter des Arbeitsbereiches Meereis, sieht es für das Eis am Nordpol düster aus, denn es wurde einfach in den letzten Jahren und Jahrzehnten weltweit zu wenig für den Klimaschutz getan. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir das Meereis am Nordpol im Sommer zumindest in manchen Jahren weitestgehend verlieren werden, ist sehr, sehr hoch. Und zwar schon in den nächsten paar Jahrzehnten (in ca. 20 – 30 Jahren)! Allerdings können wir es nach wie vor schaffen, dass solche eisfreien Jahre die Ausnahme bleiben, wenn wir jetzt sehr, sehr schnell wirklich nachhaltigen Klimaschutz durchsetzen könnten. Dann würde zumindest etwas Eis in den meisten Jahren erhalten bleiben.

Der bekannteste deutsche Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum sieht diese Bedrohung für das Nordpoleis nicht ganz so zeitnah. Auf Anfrage hat er mir Folgendes mitgeteilt. Prof. Dr. Mojib Latif: „Ich gehe davon aus, dass das arktische Meereis im Sommer (ohne Klimaschutz) eher gegen Ende des Jahrhunderts ganz verschwunden sein wird.“ Er sieht die 20 bis 30 Jahre eher für übertrieben.

Aber egal ob in 20 oder 80 Jahren, das Eis ist mehr als gefährdet. Das Eis am Nordpol wird verschwinden. Der „Point of no Return“ scheint erreicht zu sein. Das ist mehr als tragisch. Das ist ein Armutszeugnis für die Menschheit und der Politik. Klar überschattet die Corona-Pandemie alle anderen Probleme aber jetzt dieses Thema unter den Tisch zu kehren, geht einfach nicht! Denn jetzt hängt alles von der Weltpolitik ab, ob sie es schaffen werden zeitnah ein nützliches Klimaschutzpaket zu schnüren. Und wenn man die Politik dabei beobachtet was tatsächlich dabei rauskommt, wird das kein Paket werden, sondern eine Postkarte, die niemals abgeschickt wird.

Nach Prof. Dr. Notz kann der Eisverlust für die Tierwelt am Nordpol zu ziemlich extremen Folgen führen. Bei Eisbären kann man davon ausgehen, dass sie versuchen würden, an Land genug Fressbares zu finden. Bei anderen Tieren wie Ringelrobben ist es aber sehr unklar, wie sie eine eisfreie Arktis überleben könnten.  Darüber hinaus ist die Unterseite des Eises ein Lebensraum für zahlreiche Algenarten, die eine wichtige Rolle im arktischen Ökosystem spielen. Auch hier ist unklar, welche Auswirkungen der Eisverlust haben wird, wir verstehen dafür das arktische Ökosystem nach wie vor nicht gut genug.

Auf den Meeresspiegel hat das aber zum Glück keinen Einfluss, weil das Packeis auf dem Arktischen Ozean schon im Meer schwimmt. Wenn das schmilzt, steigt der Meeresspiegel nicht, genauso wenig wie ein Glas überläuft, wenn die Eiswürfel darin schmelzen. Nur wenn das Eis auf dem Land, vor allem in Grönland und in der Antarktis schmilzt, dann wird auch der Meeresspiegel steigen.

Foto: Pixabay

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Kolumne: Bioplastik ist eine große Chance https://www.liviajosephine.de/2020/01/18/kolumne-bioplastik-ist-eine-grosse-chance/ https://www.liviajosephine.de/2020/01/18/kolumne-bioplastik-ist-eine-grosse-chance/#respond Sat, 18 Jan 2020 10:43:56 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=7159 Weiterlesen ]]> Aus meiner Kolumne für das Online-Magazin LangweileDich.net:

Für mich ist Bioplastik eine große Chance für die Umwelt und für die Wirtschaft. Bioplastik und das Recycling durch Kompostieranlagen speziell für Bioplastik, kann eine so große Chance sein und es kann nicht nur das weltweite Plastikabfallproblem lösen.

Ich will jetzt hier keine wissenschaftliche Abhandlung schreiben. Dazu wäre ich sowieso nicht kompetent genug, aber man darf sich ja seine Gedanken machen. Den gesunden Menschenverstand einschalten und sich innovative Ideen überlegen. Es gibt doch innovative Politiker, bei denen das Geld locker sitzt und die versuchen, etwas durchzuboxen, was von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist. Ich denke da vor allem an unseren Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer von der CSU.

So hat unser lieber Herr Bundesverkehrsminister ca. 700 Millionen Euro zum Thema „Maut“ in den Sand gesetzt. Das muss man sich mal vorstellen, was man mit dem Geld alles hätte tun können. Für mich ist Herr Scheuer nicht nur eine Gefahr für Deutschland, sondern auch für seine Partei eine Katastrophe. Warum er überhaupt noch im Amt und in der Partei sein darf, ist mir ein Rätsel, aber das ist auch ein ganz anderes Thema. Immer diese böse Lobby und die Angst, Wählerstimmen zu verlieren…

Mir geht es um das Geld, das der Staat hätte, wenn er vernünftig damit arbeiten würde. Was man auch verlangen kann. Also mir kann kein Politiker sagen, dass zu wenig Geld da ist, um vernünftige Projekte in Angriff zu nehmen. Da werden lieber fadenscheinige Begründungen veröffentlicht. Wenn ich höre, dass es keine Alternative ist, weil man Bioplastik nicht in den herkömmlichen Kompostieranlagen recyceln kann, dann bezweifle ich einfach auch den echten Willen der Politik, etwas für eine gesündere Umwelt machen zu wollen.

Wissenschaftlich ist die Aussage ja richtig. Bioplastik kann man nicht in den herkömmlichen Kompostieranlagen verwenden. Aber keiner denkt mal darüber nach, dass man auch speziell für Bioplastik neue Kompostieranlagen bauen kann. Die Frage ist, warum das kein Thema für die Politik ist? Unser Bundeswirtschaftsminister Herr Altmaier hat doch sonst auch so tolle Ideen, die Wirtschaft anzukurbeln. Ich denke da zum Beispiel an den Kohleausstieg bei uns in Deutschland. Da muss schon mal der Klimaschutz bis 2050 warten, damit die Elektrokonzerne nicht zu viel Verlust machen. Ist ja nicht so, dass Wind- Wasser- und Sonnenenergie keine alternative Möglichkeit wären, um Strom zu erzeugen, und zusätzlich sogar neue Arbeitsplätze zu schaffen. Aber auch das ist wieder ein anderes Thema. Immer diese böse Lobby und die Angst, Wählerstimmen zu verlieren…

Aber zurück zum Bioplastik. Wenn man es also schafft, einen Großteil (vielleicht sogar jedes Produkt aus Kunststoff) aus Bioplastik herzustellen und es in den geeigneten Kompostieranlagen für Bioplastik wiederzuverwerten, dann gäbe es keinen neuen Plastikmüll oder auch keine neue Mikroplastik-Bedrohung mehr. Das könnte die umweltfeindliche Herstellung und Abfallproblematik des herkömmlichen Kunststoffs aus Erdöl ohne Probleme ablösen.

Man könnte natürlich aber auch wie die „Grünen“ auf innovatives Plastik setzen, das sich von alleine nach Gebrauch einfach auflöst. Tja, das ist natürlich auch eine Lösung, wenn man genug Zeit hat zu warten. Haben wir aber nicht! Denn bis das erfunden wird, braucht man einen sehr langen Atem. Aber das Warten bis zum „Sankt-Nimmerleins-Tag“ können wir uns eigentlich nicht leisten. Eine zeitnahe Lösung fände ich daher irgendwie besser.

Die industrielle Herstellung von Bioplastik wäre kein Problem, da die jetzigen Hersteller grundsätzlich die technischen Möglichkeiten hätten, das Verfahren dahingehend zu ändern. Wirtschaftlich hätte es sogar Vorteile. Es entsteht eine komplett neue Branche mit der Herstellung von Bioplastikprodukten, der Kompostierung des Bioplastiks und der Entwicklung und dem Bau der Kompostieranlagen. Aber auch den neuen Rohstoff, den man durch die Kompostierung des Bioplastiks bekommt, hat einen wirtschaftlichen Vorteil.

Natürlich müsste dann auch das Abfallsystem in jedem Haushalt und in öffentlichen Plätzen geändert werden. Jeder Haushalt bräuchte eine Tonne für Bioplastik, Glas, Bioabfall und Normalmüll. Und an öffentlichen Plätzen sollte es viel mehr Möglichkeiten geben, seinen Müll getrennt zu entsorgen.

Ich finde, dass wir so eine Chance hätten, die Welt vor einer kompletten Plastikvermüllung zu retten und Deutschland wäre nicht nur Vorreiter, sondern auch ein Vorbild für Europa und die Welt. Denn nicht nur unsere Umwelt weltweit leidet darunter, sondern auch für viele Lebewesen in den Meeren und Küsten sind die Gefahren aus Plastikabfall tödlich. Und die Gefahren, die Mikroplastik in der Zukunft mit sich bringen kann, sind noch gar nicht absehbar. Also, ich kann mir nicht vorstellen, dass Mikroplastik im Trinkwasser förderlich für unsere Gesundheit ist.

Wie gesagt, ich will jetzt keine wissenschaftliche Abhandlung schreiben oder altklug klingen, aber man muss sich doch darüber Gedanken machen, auch wenn ich als Jugendliche keine wirkliche Ahnung davon habe. Aber trotzdem finde ich, sollte man auch in der Politik mal etwas mutiger und offensiver werden und sich nicht immer über irgendeine Lobby oder Wählerstimmen Gedanken machen. So sehe ich eine komplette Umstellung des Plastikherstellungsverfahrens mit biologisch abbaubaren Materialien, kombiniert mit einem neuen Abfallentsorgungssystem, als die einzige Möglichkeit, das Abfallproblem in den Griff zu bekommen.

Ein längeres Zögern ist ja fast schon Wahnsinn. Es ist die Zeit für Veränderung und ich glaube, zumindest insgeheim, weiß das jeder. Dass ich mir als Jugendliche überhaupt solche Gedanken machen muss, zeigt doch, dass in der Vergangenheit und der Gegenwart einiges verpasst worden ist und einiges nicht wirklich rund läuft.

Somit würde ich mir wünschen, das Bioplastik nicht immer nur zu diskreditieren, sondern, sich vernünftige Gedanken darüber zu machen.

Danke!

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Ein Jahr gibt es jetzt den 5-Punkte Plan der Bundesregierung für weniger Plastik – Mein Resümee https://www.liviajosephine.de/2019/12/28/ein-jahr-gibt-es-jetzt-den-5-punkte-plan-der-bundesregierung-fuer-weniger-plastik-mein-resuemee/ https://www.liviajosephine.de/2019/12/28/ein-jahr-gibt-es-jetzt-den-5-punkte-plan-der-bundesregierung-fuer-weniger-plastik-mein-resuemee/#respond Sat, 28 Dec 2019 12:01:17 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=6793 Weiterlesen ]]>

Im Dezember letzten Jahres habe ich über den sogenannten 5-Punkte Plan der Bundesregierung für weniger Plastik geschrieben. Seit einem Jahr also gibt es diesen Plan aber was hat er bis jetzt gebracht? Und neben meiner persönlichen Einschätzung, also wie ich es mit den Augen einer Jugendlichen sehe, habe ich mir für die Antworten aber auch wissenschaftliche Unterstützung von Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif und Dr. Christian Schmidt vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung geholt.

Zur Erinnerung daher nochmal kurz eine Zusammenfassung der 5 Punkte:

1. Überflüssige Plastikverpackungen vermeiden
Verbot für Einweggeschirr (wie von der EU-Kommission bereits beschlossen): Strohhalme, Plastikgeschirr oder Wattestäbchen sollen bis 2019 auch in Deutschland verboten werden.
Hersteller sollen für Kosten von weggeworfenen Einwegprodukten aufkommen.
Förderung des Leitungswasser trinkens.
Mikroplastik in Kosmetik soll bis 2020 gestoppt werden.
Umfangreiches Forschungsprojekt zum Thema, welche ökologischen Folgen der Gebrauch von Einweg-Kaffeebecher hat.
Dialog mit dem Handel zur Vermeidung überflüssiger Verpackungen um eine freiwillige Selbstverpflichtung zu erreichen.

2. Verpackungen umweltfreundlicher gestalten
Finanzielle Anreize für ökologisches Design. So sollen sich umweltfreundliche Verpackungen und Produkte für die Hersteller lohnen.

3. Recycling stärken
Die Recyclingquoten für Kunststoffverpackungen sollen erhöht werden. Dazu will das Ministerium Gespräche mit Herstellern, Händlern und Recyclern starten.

4. Vermeidung von Kunststoffen in Bioabfällen
Die Bio-Tonne soll mehr beworben werden.
Durch Aufklärung soll Plastik im Kompost vermieden werden.

5. Internationaler Kampf gegen den Meeresmüll
Zehn Flüsse weltweit befördern rund 90 Prozent des Plastikmülls in die Weltmeere. Die angrenzenden Staaten sollen zur umweltfreundlicher Entsorgung des Plastikmülls dazu unterstützt werden. Insgesamt werden dafür 50 Millionen Euro für den Export von Technologien gegen die Vermüllung der Meere zur Verfügung gestellt.

Was ist seither in diesem Jahr passiert?

Es gibt immer noch Plastikgeschirr oder Wattestäbchen zu kaufen, genau wie der Einweg-Kaffeebecher. Aber die Studie über die Folgen des Gebrauchs von Einweg-Kaffeebecher läuft wahrscheinlich noch. Ich mache sehr gerne diese Studie für die Bundesregierung, auch umsonst und sage dann – endlich weg damit!

Wie bitte soll eine Förderung des Leitungswasser trinkens aussehen? Ich wurde nicht dafür gefördert. Aber ich trinke sowieso viel Leitungswasser.

In Kosmetik wird auch immer noch Mikroplastik verwendet. Eine ausführlich Liste wo noch Mikroplastik in Produkten verwendet wird gibt es HIER und die ist echt lang.

Der Dialog mit dem Handel hat anscheinend nicht viel gebracht. Gurken werden noch immer oft mit Plastikfolie verpackt und „Take-Away Produkte“ gibt es auch noch. Und wer immer noch an eine freiwillige Selbstverpflichtung oder Selbstkontrolle durch den Handel oder Industrie glaubt, der glaubt auch noch an den Osterhasen.

Seit diesem Jahr gibt es übrigens ein neues Verpackungsgesetz zum Thema Recycling.

So denken die wichtigsten Parteien über das Plastikmüllproblem – LINK –

Aber um die Verpackungen auch recyceln zu können, sollte man sie auch einsammeln. Für mich gibt es dazu immer noch viel zu wenig Sammelcontainer für Plastik.

Die Vermüllung der Meere stellt immer noch das gleiche Problem dar. Strände vermüllen und Meerestiere verenden qualvoll durch zu viel Plastik im Magen.

Was hat sich durch den 5-Punke also positiv für uns verändert? Ich sehe leider nix! Ok, die Plastiktüten sollten bald aus den Geschäften verschwinden. Aber wie man lesen kann, ist es noch in „future“ geschrieben.

Das Konzept mit dem 5-Punkte Plan für weniger Plastik hat also bis jetzt, zumindest ist das mein Eindruck, nicht viel bis nix gebracht und genauso wird es auch dem Klimaschutzpaket ergehen. Viel Lärm um nichts! Ich glaube deshalb, dass das Klimaschutzpaket und der 5-Punkte Plan für weniger Plastik nur Gemeinsam und zwar zeitnah die Zukunft unserer Erde sichern können.

Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif vom GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel sieht es genauso: „Ich denke auch, dass all die Umweltprobleme nur gemeinsam gelöst werden können. Die Menschheit muss einfach anders, d.h. nachhaltig auf der Erde leben, dann werden wir viele Umweltprobleme auf einmal lösen können. Das Motto muss lauten: „Weniger ist Mehr. Ich bin auch ratlos, warum die Politik so hasenfüßig agiert. Offenbar haben die Politikerinnen und Politiker Angst vor den Wählern. Was wir brauchen ist meiner Meinung nach eine gesellschaftliche Debatte über unseren Lebensstil und mehr (gewaltlosen) Druck von der Zivilgesellschaft.“

Meine Frage deshalb. In welchem Zeitraum sollte dieser Plan eigentlich greifen? Ich denke, dass er zeitnah greifen sollte, denn wenn wir die nächsten 10 Jahre mit dem Plastik so weitermachen wie bisher, ist es logischerweise zu spät. Besonders wenn man bedenkt, dass in diesem Jahr sogar schon Mikroplastik im Eis des Nordpols und im Grundwasser nachgewiesen wurde.

Und warum wird immer noch der herkömmliche Kunststoff aus Rohöl verwendet und nicht das biologisch abbaubare Bioplastik?

Auch für Dr. Christian Schmidt vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung sollte es weniger primäres Plastik aus Erdöl geben:Der 5 Punkte Plan geht über den Schutz der Meere hinaus. Es geht dort auch um die Verminderung des Resourcenverbrauchs. Also weniger primäres Plastik aus Erdöl oder weniger Materialeinsatz durch besseres Produktdesign.
Wenn man nur auf Deutschland oder etwas allgemeiner auf westliche Industrieländer schaut, dann ist das Abfallsystem eigentlich schon jetzt ziemlich lückenlos. Für den Müll in der Umwelt ist es erstmal nicht wichtig, ob recycled oder verbrannt wird, hier zählt nur, dass erstmal kein Müll das Abfallsystem verlässt und das tut er leider. Die wichtigste Quelle in Deutschland ist Littering – also Müll der einfach auf die Straße geworfen und nicht in einem Mülleimer landet. Schau Dich mal um, an Parkplätzen, Eisenbahnstrecken, Parks… Eine zweite wichtige Quelle besonders für Flüsse ist die Kanalisation. Viele Städte in Deutschland haben vorwiegend ein Mischkanalsystem, das heißt häusliche Abwasser und Regenwasser werden im gleichen Kanal gesammelt und normalerweise wird alles in der Kläranlage behandelt. Bei starkem Regen (z.B: Sommergewitter) kann die Kanalisation nicht alles Wasser aufnehmen. Über Überläufe gelangt dann ungeklärtes Abwasser in die Flüsse. Nach so einem Regenereignis findet man viele Wattestäbchen, Kondome, Tampons, Binden, Tablettenblister und was sonst noch so im Klo runtergespült wird. Kurzum in westlichen Industrieländern ist Plastik in der Umwelt eher ein Verhaltensproblem.

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