Mikroplastik – Eine unsichtbare Gefahr

Was ist eigentlich Mikroplastik? Was sind die Folgen und was kann man dagegen tun? Alles was man darüber wissen sollte habe ich hier mal kurz zusammengefasst.

Plastik verrottet nicht, es verwittert nur. Das heißt, es zerbricht, zermürbt durch Sonnenlicht, UV-Strahlen, Wind und Wellen, in immer kleinere Fragmente. Sind diese Plastikreste kleiner als fünf Millimeter, werden sie als Mikroplastik bezeichnet, das Forscher inzwischen in allen Weltmeeren nachweisen konnten. Das Problem daran ist, was einmal ins Meer gelangt ist, lässt sich so gut wie nicht mehr entfernen.

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Das heißt, dass die mengenmäßig bedeutsamste Quelle für Mikroplastik im Meer durch die Zersetzung größerer Plastikteile entsteht. Und das obwohl nur rund sechs bis zehn Prozent der weltweiten Kunststoffproduktion in den Weltmeeren landet.

Alleine in Deutschland wurden 2017 4,4 Millionen Tonnen Kunststoffverpackungen produziert.

Weltweit wird davon ausgegangen, dass bis zu 30 Millionen Tonnen Plastikmüll pro Jahr weltweit im Meer landet, woraus dann wiederum Mikroplastik entsteht.

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Aber nicht nur in den Weltmeeren wird Mikroplastik immer mehr zu einem Problem. Inzwischen gibt es auch bei uns keinen See oder Fluss mehr, der frei von Mikroplastik ist und selbst im Trinkwasser wurden schon kleinste Kunststoffpartikel nachgewiesen.

Eine politische Bestätigung, dass Mikroplastik auch in bayerischen Gewässern zu finden ist habe ich schon 2018 vom damaligen bayerische Umweltminister Dr. Marcel Huber bekommen. Die Frage ist nur, was in der Politik dagegen gemacht wird. Denn die Problematik ist ja schon länger bekannt. Nicht nur in Bayern, sondern in jedem Bundesland.

Im Rhein wurden Konzentrationen zwischen 3 und 23 Mikroplastikpartikeln pro Kubikmeter gefunden und über Donau landen im Schnitt 317 Plastikpartikel ins Schwarze Meer wobei die Anzahl der Fischlarven dabei gleichzeitig abnimmt. Was dann letztlich dazu führt, dass der Anteil von Plastikpartikel bzw. Plastikabfall irgendwann höher sein wird als die Anzahl der Fische und dazu muss man kein „Profi“ sein um das zu erkennen.

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Sogar in der Arktis wurde Mikroplastik vom Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung nachgewiesen. Sie entdeckten dabei 17 verschiedene Kunststofftypen wie Verpackungsmaterialien (z. B. Polyethylen und Polypropylen), Polyester, Lacke und Nylon.

Mikroplastik ist für die Tierwelt natürlich genau so gefährlich wie für den Menschen. Es gelangt über die Nahrungskette in die menschliche Nahrung und daraus können ernsthafte Folgen resultieren, da Mikroplastik bei seiner Zersetzung toxische Zusätze abgeben kann.

Was wir selber gegen Mikroplastik tun können, stellt Greenpeace HIER mit ihren 10 Tipps sehr gut zusammen. Letztendlich ist es immer gut, so viel an Plastik zu verzichten wie es nur geht.

Mikroplastik zieht aber auch Schadstoffe an, die in der Umwelt vorhanden sind. Dies sind meistens Pestizide oder Zusatzstoffe aus der industriellen Produktion. Solche Schadstoffe können für die Meeresbewohner nicht nur Hormonsystem, Fortpflanzung und Entwicklung stören, sondern auch krebserregend oder erbgutschädigend sein.

Aber letztlich ist Plastik für die Meeresbewohner grundsätzlich viel lebensbedrohlicher als für den Menschen, da sie es mit Nahrung verwechseln können und so jedes Jahr um die 100.000 Meerestiere und etwa eine Million Seevögel an den Folgen von Plastik im Meer verenden.

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Mikroplastik sehe ich daher nicht nur als unsichtbare Gefahr, sondern auch als eine nichteinzuschätzende Gefahr. Noch weiß man nicht wirklich was da in der Zukunft auf uns zukommen wird. Als Jugendliche kann ich nur hoffen, dass die Regierungen nicht nur bei uns in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt endlich mehr dagegen machen oder besser gesagt, dass sie endlich mal damit anfangen.

Livia Josephine

Ein Kommentar

  1. Die Europawahlen haben gezeigt, wie ernst das von vielen Bürgern gesehen wird. Komisch, dass nur die Grünen das erkennen? Es kann so nicht weitergehen. Hier wird sehr gut das Problem gezeigt. Vielleicht sollten einige Politker wieder in die Schule gehen. So werden sie das Klassenziel nicht erreichen. Also, setzten 6! Danke für diesen sehr guten Artikel.

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