Wegwerfgesellschaft 2.0

Aus meiner Kolumne für das Online-Magazin LangweileDich.net:

Und extra dafür hat mir der Comiczeichner Maxim auch das „böse“ Cartoon gezeichnet.  

 

Schnell einen Kaffee to go und dann ab mit dem Einwegbecher auf den Müll. Würde man das mit seinem Hund, wie auf dem Bild von Herrmann-Comix, auch so machen? Natürlich wird Bello nicht auf dem Biomüll landen, aber dafür Unmengen von Plastik in unseren Ozeanen. Ich finde den Vergleich eigentlich ganz passend. Es zeigt, dass nicht nur unsere Tiere unseren Schutz brauchen, sondern auch unsere Umwelt. Für mich ist nämlich die Verschmutzung der Meere eine ganz schlimme Sache. Oder etwa nicht?
Ich beschäftige mich für meinen Blog seit einiger Zeit immer öfter mit den Umweltschutz-Themen. Besonders mit der Kaffee-to-go Problematik bei uns in München habe ich mich sehr auseinandergesetzt. Dabei ist mir aufgefallen, dass es mittlerweile nicht nur den Kaffee zum Mitnehmen gibt. Eigentlich gibt es doch schon fast alles to-go. Wenn ich mich in einem Supermarkt so umschaue sehe ich ganz schnell diese to-go-Produkte. Von Salat to-go oder auch Obst und Sandwiches bis hin zu Wasser to-go gibt es schon alles zu kaufen. Natürlich ist dies alles schön und reichlich in Plastik verpackt und sogar ein Löffelchen oder Gäbelchen aus Plastik ist auch schon oft dabei. Alles schnell zum Essen oder Trinken und dann den Plastikabfall in die Tonne werfen – fertig. Eben perfekt für unsere neue Wegwerfgesellschaft. Aber warum sind die to-go Produkte so beliebt und das obwohl jeder weiß, dass es eine Belastung oder besser gesagt, eine vermeidbare Belastung für unsere Umwelt ist?
Klar, ich finde das auch alles superpraktisch. Ich trinke auch gerne mal einen Kaffee-to-go oder esse das geschnittene Obst als Snack für zwischendurch. Das ist natürlich alles sehr verlockend. Aber irgendwie muss es doch andere Verpackungsmöglichkeiten geben? Ich bin jetzt keine Wissenschaftlerin oder Erfinderin aber warum kann man zum Beispiel nicht Pappschalen (aus wiederverwendbarem Papier oder so…) mit Holzgäblchen bei den to-go Produkten verwenden, wenn man auf diese to-go Produkte nicht verzichten will?
Dass es neue Ideen dazu gibt, zeigt zum Beispiel das Recup-Modelin München. Hier wird versucht, das Problem mit den Kaffee to-go-Einwegbechern zu lösen, indem für diese ein neuartiger Kunststoff verwendet wird. Die neuen Mehrwegbecher werden einfach in eine Art Pfandsystem gegeben und so öfter verwendet. Also so sieht man doch, dass es irgendwie immer möglich ist, weniger Plastik zu produzieren und zu verwenden.
Selbst mir als Jugendliche ist doch klar, dass es nicht ewig so weitergehen kann. Ich will doch nicht in einer Zukunft leben, in der bald mehr Plastik in den Meeren schwimmt als Fische?! Genau dies hat mir das Ozeanforschungs-Institut GEOMARauf meine Anfrage hin bestätigt. Nämlich, dass die Produktion von Plastik eingeschränkt werden muss. Denn sobald die Kunststoff-Partikel im Meer sind, kann man sie nicht einfach wieder herausfischen, man muss also an die Quellen herangehen. Das heißt für mich jetzt, was drin ist, ist drin und bleibt drin. Toll! Und wie mir GEOMAR dazu noch mitgeteilt hat, ist, dass selbst sie noch nicht genau wissen, wie die Konsequenzen dazu aussehen könnten, da die Forschungsprojekte dazu noch immer laufen.
Ich alleine kann da natürlich nichts ändern. Ich kann nur darüber schreiben und so zeigen, wie wir Jugendliche darüber denken. Aber ich hoffe, dass hierzu bald ein Umdenken stattfindet. Auch wenn es naiv klingt, das wäre ein ganz großer Wunsch von mir. Für mich ist deshalb das Wort „Wegwerfgesellschaft“ das Unwort des Jahres und ich hoffe, alle Politiker sehen das auch bald so.

Livia Josephine

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