Die CDU 2022 – Ein Blick auf den Neustart Partei durch die Augen der GenerationZ

Jung! Schön! Erfolgreich! 

Ich glaube, diese Ziele versucht die Partei nicht mal im Ansatz zu erreichen. Wenn ich mir den neuen Bundesparteivorsitzenden Friedrich Merz so ansehe, würde ich (wenn ich Parteimitglied wäre) es auch nicht erwarten. Obwohl man erst mal abwarten sollte, wie lange Herr Merz überhaupt Parteivorstand bleiben darf. In den letzten Jahren war der Job eigentlich mehr ein Schleudersitz. Seit die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel den Vorsitz 2018 räumte, saßen auf dem Thron schon Annegret Kramp-Karrenbauer und Armin Laschet. Und so richtig glücklich und erfolgreich wurden sie beide nicht wirklich.

Die Partei hat Armin Laschet sogar das schlechtestes Bundestagswahlergebnis in der Geschichte der CDU zu verdanken. Jetzt braucht es einen großen Retter, um die Partei wieder attraktiv für Wähler zu machen. Die Frage ist nur, für welche Wählergruppe sie es attraktiver machen wollen. Und für diese Aufgabe wurde Friedrich Merz bestimmt.

Neustart und Modernisierung mit Friedrich Merz. Alter 66 Jahre. Das ist übrigens auch genau das Alter mit dem Herr Merz in seine wohlverdiente Rente gehen könnte. Zur Wahl des CDU-Vorsitzenden standen neben Merz noch die Politiker Helge Braun (49) und Norbert Röttgen (56). Alles sehr erfahrene Männer. Was grundsätzlich kein Problem ist.

Die CDU wollte nun einen Mann als neuen Vorsitzenden und sie hat sich nun für den ältesten der Kandidaten entschieden.  Ich persönlich verbinde einen Neustart oder einen Neubeginn ja eher mit frischen Wind. Also eher mit keinem neuen Parteivorsitzenden im Rentenalter. Warum sollte für mich als junge Wählerin die CDU jetzt mit Friedrich Merz an der Spitze attraktiver werden?

Ich glaube an diesem Ergebnis der Wahl zum neuen CDU-Vorsitzenden, merkt man schon an welche Wählergruppe sich die Partei in der Zukunft wenden will. Die CDU sucht die Nähe der Konservativen und älteren Wählern. Das erkennt man auch am Altersdurchschnitt der Parteimitglieder (Durchschnitt 61 Jahre. Stand 2019) und dem Männerdurchschnitt der CDU-Mitglieder, der bei 73,5 Prozent (Stand 2019) liegt. So gesehen, darf sich die Partei nicht wundern, wenn man sie als Altherrenverein betitelt.

Ich bin mal neugierig, ob dieser Weg in der Zukunft zurück zum Erfolg führt. Und wie sich die erfolgsverwöhnte Partei, nach sechzehn Jahren an der Regierung, in der ungewohnten Rolle als Oppositionspartei  schlägt. Das ist für mich eine sehr spannende Frage und bin schon neugierig was in den nächsten Monaten und Jahren mit der Partei passiert.

Als Demokratin gönne ich der CDU selbstverständlich ihren Erfolg, jedoch bin ich, als junge Wählerin doch ziemlich skeptisch. Denn für meine Augen beinhaltet zukunftsorientierte Politik etwas andere Themen und andere Strategien. Vielleicht sollte das Wahlalter nicht auf 16 Jahren gesenkt werden, sondern auf 30 Jahren erhöht werden. Dann hat die CDU garantiert wieder Chancen große Wahlen zu gewinnen. Es wird auf alle Fälle spannend, wohin der Weg der „neuen“ CDU in der Zukunft führen wird.

Livia Josephine

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