Interview – Livia Josephine Magazin https://www.liviajosephine.de Tue, 25 May 2021 14:56:58 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=6.5.2 137760501 Falco das Musical – Mein Gespräch mit dem Kommissar https://www.liviajosephine.de/2019/04/28/falco-das-musical-mein-gespraech-mit-dem-kommissar/ https://www.liviajosephine.de/2019/04/28/falco-das-musical-mein-gespraech-mit-dem-kommissar/#comments Sun, 28 Apr 2019 09:00:49 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=4763 Weiterlesen ]]> Falco was back in town. Das Falco-Musical gastierte im Münchener Circus Krone, und vor der Show habe ich mich mit „Falco“ Alexander Kerbst getroffen und wir haben uns über seine Show und über Falco unterhalten.

Die Show war dann auch ein echtes Erlebnis. Für mich war es so, als wäre tatsächlich Falco auf der Bühne. Die Stimmung war überragend und als beim Kommissar das Publikum aufstand und mitsang, wurde es richtig emotional und unvergesslich. Aber es hat auch eine klare Botschaft, denn das Musical zeigt auch einen Blick in die Seele eines Menschen, der durch Alkohol und Drogen zerstört wurde. Dadurch wirken die Songs noch viel emotionaler, genau wie ein Spruch von Falco auf der Bühne.

„Die Realität ist eine Halluzination, die durch die Abwesenheit von Alkohol entsteht“. Ein Satz, der irgendwie hängenbleibt.

Im Gespräch mit „Falco“ Alexander Kerbst

Als ich bei Alexander Kerbst hinter die Bühne kam, war er bereits in der Maske und somit optisch schon Falco. Deswegen wollte ich als erstes wissen, wie lange er brauchte, bis er die spezielle Art, also die Sprache und Gestik von Falco draufhatte. Alexander Kerbst: Ich beschäftige mich mit Falco seit über 15 Jahren und grundsätzlich ist es eigentlich ein unmögliches Unterfangen. Denn das Schwierige daran sind nicht die Songs, sondern die Spielszenen von Falco. Es dauerte Jahre bis ich das jetzige Niveau erreicht habe und immer wieder erkenne ich Kleinigkeiten, die ich noch besser machen kann.

Ich suchte erst einmal die Anteile von Falco, die ich in mir trage. Ich muss ja kein Mörder sein, um einen Mörder zu spielen, und ich muss auch kein Kokser sein, um einen Kokser darzustellen. Auch ich hatte schon mal zu viel Alkohol getrunken und diese Erfahrung kann man einfach größer ziehen und so kann man dann auch Sachen darstellen, die man selber nicht erlebt hat. Da ich Schauspiel auch gelernt habe, kommen mir diese Grundsätze der Schauspielerei natürlich zu Gute, wenn ich in die Rolle schlüpfe.

Inwieweit warst du bei der Entstehung des Musicals beteiligt, und konntest du dich auch in die Songauswahl und in die Show miteinbringen? Alexander Kerbst: Komplett, denn das Buch zum Musical habe ich mit meiner Lebensgefährtin Stefanie Kock (spielt auch die Figur „Ana Conda“) geschrieben, indem wir uns in sämtliche Biografien durchgelesen und mit ehemaligen Weggefährten von Falco unterhalten haben. Von seinem damaligen Manager Horst Bork haben wir auch Facts erfahren, die so noch niemand kannte und diese haben wir dann auch in die Show eingebaut. Die Sprechtexte von Falco bestehen daher fast nur aus Auszügen von Songtexten seiner eher unbekannteren Songs und aus Originalzitaten seiner Interviews. Daraus haben wir die Dialoge zusammengestellt, denn so hatte ich auch eine perfekt Vorlage, wie ich die einzelnen Sätze betone, um so einfach ganz nahe an der Figur zu sein.

Es ist aber kein typisches Musical im Sinne von „König der Löwen“, es ist ein autobiografisches Musical. Die Grundidee war, anhand seiner Songs das Leben von Falco zu erzählen. Wir wollen die Menschen mitnehmen auf eine Reise durch das persönliche Leben von Hans Hölzl und das musikalische Leben von Falco, also vom Erfolg bis zum Absturz.

Im nächsten Jahr geht das Musical in eine neue Runde, das ist ein Wahnsinn, denn wir hätten uns das damals niemals gedacht. Es ist dann das vierte Jahr, mit dem wir dann auf Tour sind. Da werden wir auch neue Songs von Falco mit einbauen, um alle ein bisschen zu kitzeln, die das Musical schon gesehen haben.

Gibt es einen Song von Falco der dir besonders viel Spaß macht, auf der Bühne zu performen? Alexander Kerbst: Ja, jetzt bei dieser Tour ist es der Song „Europa“. Er wird in unserer Show als Zugabe gespielt. Der Song wurde geschrieben, als Österreich der EU beigetreten ist. Es ist eine Hymne an Europa, und die momentanen Ereignisse in der europäischen Politik, wenn man da nur an den Brexit denkt, machen diesen Song wieder so aktuell. Es ist wie eine Botschaft von Falco aus dem Jenseits, in der er sagt: Hey Kinder, wir sind doch alle Europa, lasst und zusammen was machen und nicht jeder irgendwas für sich alleine. Deshalb ist es auch momentan mein Lieblingssong, weil er durch diese Aktualität wahnsinnig emotional zwischen Bühne und Publikum ist.

Die Texte von Falco sind ja oft sehr sozialkritisch. Ich würde sogar sagen, viel kritischer als die Texte heute. Fehlt der Musik aktuell nicht mal wieder etwas mehr Falco? Alexander Kerbst: Ja, es gibt einige sozialkritische Songs von Falco wie „Auf der Flucht“, aber er hat auch sehr viel über sich selbst geschrieben. Es ist immer eine Gratwanderung, denn mit viel sozialkritischen Texten ist man schnell in der Liedermacherecke und da wollte Falco nie hin. Denn Falco wollte eigentlich eine Popikone sein und insofern sind seine Texte nicht alle politisch. Heutzutage ist das Problem, dass sich viele Menschen nicht mehr für Politik interessieren und wenn es in Songs thematisiert wird, dann eher sarkastisch. Sich wirklich auseinanderzusetzen über gesellschaftliche oder politische Probleme findet in der Popmusik nicht statt. Also ich kenne jedenfalls diesbezüglich keinen Song. Falco hatte einerseits schon die Coolness und andererseits noch das Kritische. Das machte ihn auch so einzigartig.

Falco – Europa

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Mit Tessa Ganserer, MdL und queerpolitische Sprecherin der Grünen Landtags-Fraktion über Coming-Out, Hater und die neue politische Jugend https://www.liviajosephine.de/2019/03/02/mit-tessa-ganserer-mdl-und-queerpolitische-sprecherin-der-gruenen-landtags-fraktion-ueber-coming-out-hater-und-die-neue-politische-jugend/ https://www.liviajosephine.de/2019/03/02/mit-tessa-ganserer-mdl-und-queerpolitische-sprecherin-der-gruenen-landtags-fraktion-ueber-coming-out-hater-und-die-neue-politische-jugend/#comments Sat, 02 Mar 2019 10:00:32 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=4389 Weiterlesen ]]> Tessa Ganserer ist die erste transidente Abgeordnete in Deutschland. Am 23. Januar 2019 zur ersten Plenarsitzung erschien sie das erste Mal als Frau im Bayerischen Landtag. Frau Ganserer ist nicht nur Landtagsabgeordnete, sondern auch die queerpolitische Sprecherin der Grünen Fraktion im Bayerischen Landtag. Aber mit dem Outing hat Frau Ganserer jetzt allerdings auch eine neue Vorbildfunktion für viele Jugendliche. Deshalb habe ich mich mit Frau Ganserer getroffen, aber wir haben nicht nur über ihr Coming-Out oder Hater-Kommentare geredet, sondern auch über die neue politische Jugend und den Klimaschutz.

„Ich kann nur allen jungen Menschen sagen, weiter so, die Zukunft braucht euch!“ Tessa Ganserer

Mit Tessa Ganserer, MdL und queerpolitische Sprecherin der Grünen Landtags-Fraktion über Coming-Out, Hater und die neue politische Jugend

Seit Ihrem Outing Ende letzten Jahres sind Sie die erste offen transidente Politikerin in Deutschland. Ich finde, das war ein extrem mutiger Schritt und Sie sind jetzt auch Vorbild für viele andere Menschen. Macht es Sie eher glücklich, diesen Schritt gemacht zu haben oder eher traurig, dass sich immer noch so viele Menschen nicht trauen, sich zu outen? Tessa Ganserer: Zunächst bin ich froh darüber, dass ich mich nicht mehr verstecken muss und ich bin sehr glücklich, dass ich diesen Schritt gegangen bin, wenn auch vielleicht etwas zu spät. Wenn es mir tatsächlich so gelungen ist, auch anderen Menschen dafür Mut zu machen, dann habe ich nicht nur persönlich, sondern auch als Politikerin alles richtig gemacht. Denn Politiker/innen sind ja auch dafür da, den Menschen Mut und keine Angst zu machen. Aber ich kann schon gut nachvollziehen, dass es viele Menschen auch in der heutigen Zeit noch schwerfällt, sich zu outen.

Ich habe aber aus sehr leidvollen eigenen Erfahrungen gelernt, wie schwer es erst einmal ist, sich selbst zu akzeptieren, weil uns ja die Gesellschaft beigebracht hat, es als „nicht normal“ zu sehen. Leider werden Transidente oder Transsexuelle immer noch nicht als „normal“ angesehen. Ich glaube, da haben wir noch einen sehr langen Weg vor uns, um eine vollkommene Akzeptanz in der Gesellschaft zu erreichen.

Fühlen Sie sich jetzt auch als Vorbild für Menschen, die sich nicht trauen, sich zu outen? Was würden Sie besonders Jugendlichen zum Thema „Coming-Out“ empfehlen? Tessa Ganserer: Es ist natürlich sehr individuell. Ich weiß für mich, dass ich eine Frau bin und als Frau leben möchte. Letztendlich muss jeder selber wissen, wie er sich definiert. Für Transidente führt für ein glückliches und selbstbestimmtes Leben letztendlich kein Weg an einem Outing vorbei. Denn diese innere Zerrissenheit, eigentlich ein falsches Leben zu führen, hält man auf Dauer nicht aus.

Ich würde den Betroffenen daher raten, sich Selbsthilfegruppen zu suchen, denn hier gibt es die Möglichkeit einer anonymen Beratung und hier wird man auch feststellen, dass man nicht alleine ist. Denn ich finde es sehr wichtig, diesen Weg nicht alleine zu gehen.

Es gibt auch heute noch keinen perfekten Weg für ein perfektes Coming-Out, weil es eben eine sehr individuelle Geschichte ist. Ich finde es wichtig, für sich selbst einen Coming-Out-Fahrplan zu machen, um die Reihenfolge der einzelnen Schritte festzulegen.

Welche Erfahrungen haben Sie in Ihrer Partei und im Landtag nach dem Outing gemacht? Ich könnte mir vorstellen, dass besonders die konservativen Parteien da einige Probleme damit hatten bzw. haben? Tessa Ganserer: Bevor der erste Artikel in der Süddeutschen Zeitung über mich erschienen ist, habe ich meine Fraktionskollegen/innen eingeweiht. Die Reaktion hat mich dann sehr gerührt, weil sie regelrecht Schlange standen, um mich zu umarmen. Diese Reaktionen haben mir dann auch sehr viel Kraft gegeben. Überwältigt war ich auch von den positiven Reaktionen der anderen Fraktionen im bayerischen Landtag, außer natürlich von der AfD. Bisher haben die Abgeordneten der AfD es vermieden, mich persönlich anzufeinden, allerdings folgten negative Reaktionen über die sozialen Medien.

Aber es sind ja nicht nur Abgeordnete der AfD, die über soziale Medien despektierliche Kommentare abgeben, sondern gerade auf den Kommentarseiten der großen Onlinemedien oder den Facebookseiten der AfD kann man teilweise regelrecht menschenverachtende Äußerungen lesen. Leider zeigt sich in Teilen der Gesellschaft ein gewisses Maß an Homo- bzw. Transphobien und da sieht man, dass wir mit der Akzeptanzarbeit noch lange nicht fertig sind. Deswegen brauchen wir, auch hier in Bayern, einen Aktionsplan für Akzeptanz und Toleranz und gegen Homo- bzw. Transphobie und da sehe ich auch die bayerische Staatsregierung in der Pflicht. Bayern ist wesentlich bunter als das Papier, auf dem der Koalitionsvertrag geschrieben wurde. Denn im Koalitionsvertrag steht über das Thema keine einzige Silbe, aber die Realität zeigt nun mal, dass wir dazu auf alle Fälle einen Aktionsplan bräuchten.

Hater-Kommentare sind ja nicht das einzige Problem. Womit ich auch ein Problem habe ist, wenn z.B. ein CDU Generalsekretär Ziemiak die 16-jährige Umweltaktivistin Greta Thunberg über Twitter beleidigt oder Politiker wie Kubicki von der FDP oder Gauland von der AfD immer noch behaupten, dass die Klimaerwärmung nichts mit dem Menschen zu tun hat und man eh nichts dagegen tun kann. Für mich sind solche Politiker gefährlich, aber andererseits würde es ohne diese Politiker „Fridays for Future“ nicht geben. Was denken Sie über diese sture Einstellung einiger Politiker? Verzweifelt man da nicht manchmal? Tessa Ganserer: Ich finde die Entwicklung in der Politik, wissenschaftliche Daten zu manipulieren und mit populistischen Äußerungen bewusst Ängste zu schüren, nicht nur bedauerlich, sondern brandgefährlich, weil dies ein Mittel ist, das tatsächlich funktioniert. Menschen durch Ängste zu packen war schon immer ein Mittel, das funktioniert. Diesen Menschen die Ängste wieder zu nehmen, ist dann leider sehr schwierig, auch wenn es noch so unbegründet ist. Wenn man als Mensch eine Spinnenphobie hat, nützt es auch nichts, wenn ich erzähle, dass die Spinne harmlos ist. Und ähnlich ist es auch hier. Für mich als überzeugte Demokratin ist es manchmal schon schwer, das auszuhalten.

Was denken Sie bzw. die Grünen über die Jugendaktion „Fridays for Future“? Tessa Ganserer: Für mich ist es höchst anerkennenswert, wie sehr sich junge Menschen für ihre Zukunft und unseren Planeten einsetzen. Wie sie die Forderung mit einer Deutlichkeit zum Ausdruck bringen, die ich mir manchmal auch für die Grünen wünschen würde. Das muss eigentlich jeden Politiker freuen, da wir in der jüngsten Vergangenheit eine Phase hatten, in der sich junge Menschen mehr von der Politik abgewandt haben. Ein bisschen schwierig wird es dann mit dem Umgang der Demos während der Schulzeit. Das ist natürlich eine heikle Geschichte, da wir ja eine Schulpflicht haben, auch wenn ich das Argument verstehe, dass bei einem Streik auch was bestreikt werden soll. Dauerhaft werden wir alle dazu einen Umgang und Einigung finden müssen. Von meiner Seite gibt es aber höchste Anerkennung für dieses Engagement. Ich kann nur allen jungen Menschen sagen, weiter so, die Zukunft braucht euch!

Ich glaube, die Partei, die es in der Zukunft schafft, die meisten Jugendlichen hinter sich zu bringen, wird bei den nächsten Wahlen auch die höchsten Gewinne verzeichnen. Das ist für mich aus den letzten U-18 Wahlen ganz klar erkennbar, aber auch die Tatsache, dass immer mehr Jugendliche politisch interessierter werden. Ich könnte mir vorstellen, dass Ihre Partei das ähnlich sieht? Tessa Ganserer: Die Wahlumfragen und Analysen zeigen ja ganz deutlich, dass die Grünen bei den Themen der jüngeren Generation stärkste Partei sind und enormen Zulauf bekommen. Wenn es nur ein Generationen-Thema wäre, dann würde ich das mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen. Weil ich das nicht möchte, dass diese Fragen mit einem Generationskonflikt enden. Aber diese Sorge habe ich nicht, weil es auch immer mehr aus der älteren Generation gibt, die sich um die Zukunft einer gesunden Umwelt Sorgen machen. Das sieht man nicht nur bei dem Ergebnis der letzten Landtagswahl, sondern auch an der breiten Unterstützung des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“. Mir persönlich ging das Herz auf, als ich sah, wie viele Menschen aus Stadt und Land – und egal ob jung oder alt – in einer langen Schlange anstanden, um sich für das Volksbegehren einzutragen.

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Auf einen Cappuccino mit der stellv. Bundesvorsitzenden der Grünen. Was geht ab in der Grünen-Spitze! https://www.liviajosephine.de/2019/01/05/auf-einen-cappuccino-mit-der-stellv-bundesvorsitzenden-der-gruenen-was-geht-ab-in-der-gruenen-spitze/ https://www.liviajosephine.de/2019/01/05/auf-einen-cappuccino-mit-der-stellv-bundesvorsitzenden-der-gruenen-was-geht-ab-in-der-gruenen-spitze/#respond Sat, 05 Jan 2019 10:07:02 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=3955 Weiterlesen ]]> Jamila Schäfer ist gerade erst 25 und seit Januar 2018 stellvertretende Bundesvorsitzende der Grünen. Sie war mit 8 Jahren auf ihrer ersten Demo und sie dachte eigentlich, dass sie mal als Greenpeace Aktivistin enden würde. Jetzt arbeitet sie mit Grünen-Chef Robert Habeck, Annalena Baerbock und Toni Hofreiter an der Spitze der Grünen. Ihr Ziel ist es die Politik zu entmystifizieren und Brücken zwischen der Politik und den Menschen zu bauen.

Als Jugendliche freue ich mich natürlich, wenn die Spitze einer Partei auch von jungen Politikern geführt wird. Aber was macht man als stellvertretende Vorsitzende überhaupt alles und welche Themen bringt sie für die Zukunft der Partei mit? Für diese Fragen habe ich mich mit Jamila Schäfer in München getroffen und habe mit ihr darüber geredet.

Nach dem Interview mit Jamila Schäfer vor dem Cafe am
St.Jakobsplatz.

Bei einem Cappuccino an einem kleinen Tisch im Stadtcafe am Münchner Stadtmuseum stellte ich dann meine erste Frage. Seit einem Jahr bist du jetzt stellvertretende Bundesvorsitzende bei den Grünen, für welche Aufgaben bist du zuständig und hast du ein Ziel das du mit deiner Arbeit erreichen willst?

Jamila Schäfer: Wir sind ein Team aus sechs Leuten im Bundesvorstand und arbeiten viel an gemeinsamen Projekten. Aktuell arbeiten wir auch an einem neuen Grundsatzprogramm für die Partei. Unser altes Grundsatzprogramm ist aus dem Jahr 2002. Seitdem hat sich die Welt und damit auch die Herausforderungen für grüne Politik geändert. Wir diskutieren über kniffelige Fragen, zum Beispiel, wie Politik handlungsfähiger werden kann, um auch in einer globalisierten und digitalisierten Welt im Interesse des Gemeinwohls Regeln zu setzen. Wie wir die planetaren Grenzen zu Leitplanken unseres Handelns machen. Wie wir einen Sozialstaat gestalten, der die Menschenwürde zum greifbares Leitmotiv macht oder wie wir die europäische Union handlungsfähig machen in einer Welt, in der ein gemeinsames multilaterales Vorgehen durch Nationalismus, autoritäre Ansätze und Großmachtdenken erschwert und blockiert wird. Ich gehe regelmäßig in die Fraktionssitzungen und in die Arbeitskreissitzungen zu internationaler Politik und Menschenrechten im Bundestag. Hier wird viel über das Geschehen in der Welt gesprochen und darüber, wie wir grüne Menschenrechts- und Friedenspolitik gestalten und die Welt global gerechter machen können. Vor Kurzem war ich das erste Mal auf einer partei- und länderübergreifenden Konferenz in Jerusalem, wo die Teilnehmenden aus verschiedenen Perspektiven über die sicherheitspolitische Lage im Nahen Osten gesprochen haben. Auch die Ergebnisse und Eindrücke von politischen Auslandsreisen und Konferenzen werden in dem Arbeitskreis geteilt. Das ist oft besonders spannend, finde ich.

Aktuell kümmern wir uns im Bundesvorstand gemeinsam darum, die Kampagne für die Europaparlamentswahl im Mai vorzubereiten. Dafür werden zum Beispiel Plakatmotive und Veranstaltungsformate entwickelt und Themenschwerpunkte besprochen. Außerdem bin ich zuständig für die internationale Vernetzung. Dazu gibt es aktuell auch einige Projekte die mit der Europaparlamentswahl zu tun haben. Zum Beispiel organisiere ich gerade einen Workshop, um Grüne aus den Nachbarländern zu unterstützen, die sich zur Vorbereitung ihrer eigenen Kampagne zur Europawahl mit Verantwortlichen aus unserer Partei über Wahlkampfvorbereitung, Campaigning, Parteiaufbau oder Fundraising treffen und austauschen wollen. Außerdem kommunzieren wir natürlich viel mit unserer Europäischen Grünen Partei, weil der europäische Wahlkampf mit unserem Wahlkampf in Deutschland koordiniert werden muss. Und wir planen ein paar grenzüberschreitende Wahlkampfaktionen.

Das sind alles sehr spannende Aufgaben. Darüberhinaus mache ich mir aktuell viele Gedanken darüber, wie man mehr Jugendliche mit politischen Inhalten erreichen kann und wie man Politik besser erklärt. Viele Leute haben oft sehr viel Begeisterung und Interesse für politische Fragen, aber fühlen sich von Parteien eher abgeschreckt und beziehen heutzutage auch ganz anders Informationen als noch in den Zeiten vor Instagram, Facebook, Netflix und Co. Als Partei sind wir gefragt zu erklären, wieso es vielleicht doch attraktiver ist, sich am Donnerstagabend einer Debatte zum Grundsatzprogramm zu widmen, als der nächsten Netflix-Serie. Denn schließlich ist eine Demokratie nur so lebendig wie die Demokratinnen und Demokraten, die sie durch ihre Partizipation am Leben halten.

Es gibt ja mittlerweile schon einige Firmen die Bioplastikprodukte aus Zuckerrohr oder Styropor aus Pilzen herstellen. Wo liegt bei uns in Deutschland eigentlich das Problem, dass Bioplastik nicht mehr gefördert wird?

Jamila Schäfer: Zunächst einmal muss man bei Bioplastik ganz genau hinschauen. Für die Herstellung von kompostierbarem Kunststoff wird oft ebenfalls in großem Umfang fossile Energie und Bodenfläche verbraucht, weshalb die Ökobilanz dieser Produkte oft nicht unbedingt besser ist. Außerdem wird kompostierbares Plastik häufig auch in Müllverbrennungsanlagen entsorgt, weil sich diese Verwertung finanziell eher lohnt und es kein eigenes Recyclingsystem für kompostierbares Plastik gibt. Drum ist es besser, Mehrwegverpackungen zu nutzen und Plastik ganz zu vermeiden.

Ein grundsätzliches Problem dafür, dass in der Industrie immer noch so viel Plastik genutzt wird, ist, dass es so billig herzustellen und zu nutzen ist und die Umstellung auf umweltfreundlichere Stoffe für einige Unternehmen ein Nachteil auf dem Markt bedeuten würde. Jedes Unternehmen, das in unserem Wirtschaftssystem überleben will, muss am Ende in allererster Linie auf die eigenen Profite schauen. Und solange sich die Nutzung umweltschädlicherer Produkte oder Technologie lohnt, wird sie in einem Wirtschaftssystem, das auf Profitmaximierung ausgerichtet ist, auch genutzt. So zerstört die Art und Weise wie wir wirtschaften langfristig unsere Lebensgrundlage. Das kann natürlich nicht so weiter gehen.

Ein erster Schritt, um das Plastikproblem in den Griff zu bekommen, wäre, alle Unternehmen zu verpflichten, immer mehr recyclebare Produkte zu benutzen, Sorten von Wegwerfplastik sofort zu verbieten und eine Plastiksteuer einzuführen, sodass sich die Nutzung von Plastik weniger lohnt.

Wenn wir in Zukunft keine Ozeane haben wollen, in denen mehr Plastikteilchen als Fische schwimmen, muss unsere Umweltpolitik mutiger werden und auch Verbote als Mittel nutzen, um das Gemeinwohl gegen kurzfristige Profitinteressen besser schützen zu können.

Die Bekämpfung des Klimawandels (siehe Elektroautos statt Dieselfahrzeuge oder Wind- und Sonnenenergie anstatt Kohlekraftwerke usw.…) ist ja eine riesige und umfangreiche Aufgabe. Wie skeptisch sind die Grünen, dass die aktuelle Regierung das schafft?

Jamila Schäfer: Ich war selber in Kattowitz, als dort Anfang Dezember die diesjährige Klimakonferenz stattfand. Ich fand es sehr schade, dass die Bundesregierung versäumt hat, den Kohleausstieg einzuleuten, obwohl das dringend nötig wäre, um die Klimaziele, die sich die Staatengemeinschaft 2015 auf der Klimakonferenz in Paris gegeben hat, noch einzuhalten. Ihr Image als Vorreiterin für den Klimaschutz hat die deutsche Bundesregierung damit total verspielt.

Ich habe mich mit den Verhandlern von zwei sogenannten Entwicklungsstaaten unterhalten, mit Verhandlern aus Tovalu, einem pazifischen Inselstaat bei den Fidschi Inseln und einem Vertreter aus Äthiopien. In beiden Ländern ist der Klimawandel schon deutlich zu spüren. In Tovalu ernähren sich die Leute hauptsächlich von Fisch, der durch das klimawandelbedinget Korallensterben weniger wird und ihre Insel droht durch den Anstieg des Meeresspiegels bald unterzugehen. In Äthiopien sind viele Menschen von Landwirtschaft abhängig und leiden unter Ernteausfällen durch Trockenheit. Viele sind Binnenflüchtlinge und gezwungen, ihre Heimat aufgrund der klimatischen Bedingungen zu verlassen. Die Länder hoffen auf bessere Hilfen aus den großen Industriestaaten, die den Klimawandel hauptsächlich verursacht haben. Doch leider haben auch bei dieser Klimakonferenz hauptsächlich die wirtschaftlichen Interessen der Industriestaaten die Bereitschaft gemindert, hier mehr Verantwortung zu übernehmen. Es ist eigentlich total bekloppt, den Erhalt der Lebensgrundlagen immer wieder industrie- und wirtschaftspoltiischen Interessen unterzuordnen. Denn auch die Wirtschaft ist in starkem Maße von der Natur abhängig. Ohne Menschen und eine natürliche Lebensgrundlage gibts keine Produktion und keine Industrie.

Die Aufgabe den Klimawandel aufzuhalten ist für die Grünen das wichtigste Zukunftsthema und steht auch ganz oben auf der Agenda. Mit welchen Koalitionspartnern wäre das in Deutschland am ehesten für die Grünen machbar?

Jamila Schäfer: Wenn man sich jetzt die Programme der Parteien ansieht dann wären die Linken tatsächlich am nächsten dran was die Klimaschutzziele betrifft. Natürlich gibt es bei anderen Themen aber wieder unterschiedlichere Ansichten, wo es dann bei anderen Parteien größere Überschneidungen gibt. Es gibt auch bei der CDU und der SPD einige Politikerinnen und Politiker die den Klimaschutz sehr wichtig finden und es gibt sogar bei der FDP ein paar. Aber leider wird Klimaschutz oft gegen andere Ziele ausgespielt. Wie absurd das in Bezug auf die Wirtschaftspolitik ist, habe ich ja schon erwähnt. Aber es gibt auch immernoch viele Politikerinnen und Politiker, die Sozialpolitik gegen den Klimaschutz ausspielen und behaupten, der Kohleausstieg wäre sozialpolitisch nicht vertretbar, weil dadurch Arbeitsplätze verloren gingen. Man braucht nicht drum herumreden, dass es soziale Fragen zu klären gibt, wenn man den Kohleausstieg einleitet. Natürlich braucht es Perspektiven für die Entwicklung ehemaliger Braunkohleregionen und Umschulungen, Weiterbildungsmöglichkeiten und soziale Absicherungsmaßnahmen, die für die ehemaligen im Bergbau beschäftigten Menschen finanziert und bereitgestellt werden müssen. Ich verstehe auch, dass es manchen Bergarbeitenden vor so einem Umbruch vielleicht graut. Aber er wird sowieso kommen, allein schon, weil Kohle eine begrenzte Ressource ist. Die Frage ist nur wann und wie der Ausstieg gemacht wird. Klimaschutz ist kein Luxus, den man sich nicht leisten können muss. Jeder, der sich mal ein paar Minuten mit der Lage in Äthiopien oder Tovalu vertraut gemacht hat, wo die Ärmsten der Armen schon jetzt massiv unter den Folgen der Erderwärmung leiden, weiß, dass das Blödsinn ist. Es ist eine humanitäre und soziale Notwendigkeit, eine anständige Klimaschutzpolitik zu machen. Ich glaube, dass es da bei potenziellen Koalitonsverhandlungen mit den meisten anderen Parteien noch viel Diskussionsbedarf gäbe. Gerade die FDP will die Bundesrepublik gern erstmal aus der Verantwortung nehmen, frei nach dem Motto: „Erstmal die anderen. Die sollen erstmal aufhören, den Regenwald abzuholzen.“ Aber wer, wenn nicht die reichen Industriestaaten, soll denn mit einer radikal-realisitschen Klimapolitik anfangen? Jeder Schritt ist entscheidend.

Als wir unseren Cappuccino dann ausgetrunken hatten (der übrigens sehr lecker war), machten wir zusammen vor dem Cafe am St.Jakobsplatz zum Abschluss noch ein Selfie. Es war für mich schon sehr interessant, wie die Arbeit an der Grünen-Spitze so aussieht und welche Ideen und Meinungen sie dazu einbringt. Ich glaube, dass sie auch ein wichtiger Faktor ist um mehr Jugendliche für Politik zu motivieren und das ist ein Ziel das ich als Jugendliche absolut unterstütze.

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Im Gespräch mit Lukas Rieger: Vom Mobbingopfer zum Popstar https://www.liviajosephine.de/2018/11/17/im-gespraech-mit-lukas-rieger-vom-mobbingopfer-zum-popstar/ https://www.liviajosephine.de/2018/11/17/im-gespraech-mit-lukas-rieger-vom-mobbingopfer-zum-popstar/#comments Sat, 17 Nov 2018 10:00:08 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=3564 Weiterlesen ]]> Heute ist der 19-jährige Lukas Rieger ein erfolgreicher Musiker, aber in seiner Schulzeit wurde er öfter Opfer schwerer Mobbing-Attacken. Deshalb setzt er sich auch offen gegen Mobbing in Schulen ein.

Und was Lukas als Schüler erlebt hat und wie sein neues Anti-Mobbing-Projekt aussieht, darüber habe ich mich mit ihm unterhalten.

Lukas Rieger ist ja besonders bei uns Jugendlichen ein sehr bekannter und beliebter Sänger und seine neue Single „WUNDER“ ist übrigens zum ersten Mal in deutscher Sprache. Seine beiden Alben kamen in Deutschland in die Top Ten und mit seinem Album „CODE“(Partnerlink: Songs zum anhören oder streamen) sogar bis auf Platz 2. Auch in Österreich und in der Schweiz feiert er große Erfolge. Sein YouTube-Channel hat auch schon über 36 Millionen Aufrufe. Somit ist Lukas einer der erfolgreichsten ehemaligen „Voice-Kids Teilnehmer“.

„Lebe deinen Traum, egal was andere darüber denken!“

Fotocredit: Bella Lieberberg

So, aber jetzt zu meiner ersten Frage an Lukas. Welche Rolle hat Mobbing in deiner Schulzeit gespielt und welche Erfahrungen hast du gemacht?
Lukas Rieger: In meiner Schulzeit habe ich leider sehr viele Erfahrungen mit Mobbing machen müssen. Das hat schon in der 6.Klasse angefangen. Ich habe schon sehr früh angefangen Musik zu machen. Mit elf Jahren habe ich mein erstes Musikvideo auf YouTube gepostet. Besonders oft hörte ich dann, dass ich mit meiner Musik aufhören sollte, weil ich mich damit sowie nur lächerlich machen würde. Das ging dann soweit, dass ich im Pausenhof von älteren Jungs umringt wurde. Hier haben sie mich geschubst und beleidigt. Dies endete sogar mit leichten Schlägen bis hin zu Backpfeifen. Trotzdem habe ich natürlich nicht mit meiner Musik aufgehört. Obwohl ich dann auch mal zu Lehrern gegangen bin, wurde nichts dagegen unternommen.

 

War das für dich auch ein Grund ein „Anti-Mobbing-Projekt“ in Schulen zu planen und wie soll das Projekt dann aussehen?
Lukas Rieger: Ja genau. Wir planen ab nächstes Jahr eine „Schultour gegen Mobbing“. Dazu will ich verschiedene Schulen in den großen Städten wie Hamburg, Köln oder München besuchen und mit Schülern darüber reden. Denn ich möchte nicht, dass andere Schüler auch das Gleiche erleben müssen, wie ich damals. Ich will zeigen, was man tun kann, wenn man sieht dass jemand gemobbt wird und vor allem will ich zeigen, dass man seinen Traum leben muss, egal was andere darüber denken. Dafür möchte ich ein Beispiel sein, denn das liegt mir sehr am Herzen.

 

Hat dir damals in der Schule jemand geholfen?
Lukas Rieger: In meiner Schule hat mir damals kein Mitschüler geholfen und das war auch ein Grund, dass ich mit 16 Jahren von der Schule gegangen bin. Ich hatte einfach keinen Bock mehr auf diese Belastung. Ich wusste was ich machen wollte und das war Musik. Die einzigen die mir geholfen haben, waren die Freunde die auch Musik gemacht haben. Gerade bei Voice Kids habe ich einige kennengelernt, die mir Mut gemacht haben und mir bei meinen Zweifeln geholfen haben. Meine Zweifel bestanden besonders darin, dass ich es einfach nicht nachvollziehen konnte, warum man gemobbt wird, nur weil man Musik macht. Ich glaube heute, dass sie lieber jemanden gemobbt haben, bevor sie selber Opfer von Mobbing geworden wären.

 

> Aus meiner Jugend-Kolumne für RTL NEXT: Mobbing an Schulen gehört zum Schulalltag <

 

Gibt es denn einen Song, der dir dabei geholfen hat und dir deshalb besonders am Herzen liegt?
Lukas Rieger: Ja, der Song REMEMBER (vom Album „Code“) ist so ein Song. Den habe ich für meine Fans gemacht. Hier will ich zeigen, dass sie nicht alleine sind und dass ich für sie da bin auch in schweren Zeiten. Denn auch bei meinen Fans gibt es leider Mobbingopfer und mit diesem Song will ich ihnen Hoffnung geben.

 

Dann hat dir deine Musik auch selber geholfen mit deinen Erfahrungen besser umzugehen?
Lukas Rieger: Auf jeden Fall. Meine Musik hat mir sehr dabei geholfen. Denn Musik kann so viele Sachen heilen und das ist ja auch ein Grund, warum ich Musik mache.

 

 

Das waren sehr offene Worte von Lukas und ich glaube, dass er so vielen anderen helfen kann. Denn durch seine Glaubwürdigkeit kann er ein wichtiges Vorbild sein im Kampf gegen Mobbing.

Seine wichtigste Botschaft ist für mich seine Aussage, „lebe deinen Traum, egal was andere darüber denken!“ Und wer verkörpert das besser als Lukas Rieger?

Deshalb hoffe ich, dass seine „Anti-Mobbing-Schultour“ ein großer Erfolg wird und viele Schulen mitmachen. Ich werde natürlich wieder darüber berichten.

    Livia Josephine Kerp

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Ist die Klimaerwärmung nur ein Schwindel? Mit Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif auf Antwortsuche https://www.liviajosephine.de/2018/10/27/ist-die-klimaerwaermung-nur-ein-schwindel-mit-klimaforscher-prof-dr-mojib-latif-auf-antwortsuche/ https://www.liviajosephine.de/2018/10/27/ist-die-klimaerwaermung-nur-ein-schwindel-mit-klimaforscher-prof-dr-mojib-latif-auf-antwortsuche/#comments Sat, 27 Oct 2018 11:46:15 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=3431 Weiterlesen ]]> Die Klimaerwärmung ist nur ein Schwindel – Das sagte zumindest mal US-Präsident Donald Trump. Weiß er somit mehr als alle anderen Klimaforscher?

Nein!

Das hat mir Umweltpreisträger und Deutschlands sowie auch weltweit renommiertester Klimaforscher Prof. Dr. Mojib Latif vom Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung auf meine Nachfrage so bestätigt: Herr Trump hat Unrecht. Es gibt einen großen Konsens in der internationalen Gemeinde der Klimaforscher/innen, dass der Hauptgrund für die globale Erderwärmung der Mensch ist. Wir stoßen enorme Mengen von sog. Treibhausgasen aus und diese erwärmen die Erde, ein Zusammenhang, den wir seit über 100 Jahren kennen.

Was wären aber die Folgen, wenn das CO2 weiterhin so ansteigt und wir das nicht in den Griff bekommen? Diese Frage hat mir Prof. Dr. Mojib Latif auch sehr anschaulich beantwortet: Wenn wir den Klimawandel nicht begrenzen, dann werden die Temperaturen weiter steigen. Das heißt, dass wir bei uns in Deutschland immer mehr Hitzetage bekommen werden, mit Temperaturen weit über 30°C. Außerdem werden Starkniederschläge zunehmen und in der Folge Überschwemmungen. Und schließlich werden die Meeresspiegel weiter steigen. Unter den steigenden Pegeln leiden heute schon die Inselstaaten im tropischen Pazifik. Bei uns könnte der steigende Meeresspiegel ab Mitte des Jahrhunderts auch zu einem Problem werden. Und schließlich werden sich in vielen Gegenden der Erde die Lebensbedingungen extrem verschlechtern. Das wird uns auch in Deutschland betreffen. Sei es durch neue Flüchtlingsströme, eine schwächelnden Weltwirtschaft oder eine Verschlechterung der Sicherheitslage auf der Erde.

 

Aber jetzt stellt sich natürlich die Frage, warum die Politik nicht nur weltweit sondern auch bei uns in Deutschland so langsam darauf reagiert? Auch Prof. Dr. Mojib Latif versteht das genau so wenig wie ich. Er denkt, dass es vor allem die kurzfristig wirtschaftlichen Interessen im Vordergrund stehen, weil man z.B. mit der Kohle immer noch sehr viel Geld verdienen kann.

 

Unsere Bundeskanzlerin Frau Merkel hätte viel mehr für den Klimaschutz machen müssen so Prof. Dr. Mojib Latif: Deshalb ist sie nicht die „Klimakanzlerin“ sondern leider die „Kanzlerin der verpassten Chancen“. Natürlich kann man in der Wissenschaft nie von einer 100 prozentigen Sicherheit sprechen aber wenn es um die wissenschaftliche Bestätigung der Klimaerwärmung geht, dann würde ich den Weltklimarat (IPCC) zitieren: „Es ist äußerst wahrscheinlich, dass der menschliche Einfluss auf das Klimasystem die Hauptursache der beobachteten Erwärmung seit Mitte des 20. Jahrhunderts war. „Äußerst wahrscheinlich“ bedeutet mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 bis 100 Prozent“.

 

Das Umweltbundesamt hat das auch auf seiner Seite sehr schön zusammengefasst. Die für mich interessantesten Aussagen darin habe ich zusammengestellt.

Hier geht es vor allem um die Geschwindigkeit der globalen Erwärmung des 20. Jahrhunderts und der Frage, welche Vorteile oder Nachteile der Klimawandel hat:

…..Das Klima hat sich in erdgeschichtlichen Zeiträumen häufig stark gewandelt. Vor etwa 100 Millionen Jahren war es auf der Erde deutlich wärmer. Die atmosphärischen CO2-Konzentrationen lagen damals um ein Vielfaches höher als heute. Nach einer starken Abkühlung wechseln seit nunmehr 2 bis 3 Millionen Jahren Eiszeiten und Warmzeiten einander ab. Betrachten wir einen Zeitraum von hunderten bis zu tausenden von Jahren, befinden wir uns – erdgeschichtlich gesehen – seit etwa 10.000 Jahren in einer Warmzeit (Rahmstorf und Schellnhuber 2007)…..

…..Blicken wir nur auf die letzten Jahrhunderte, so stellen wir fest, dass mit Beginn der Industrialisierung die Menschen begonnen haben, das Klima auf der Erde zusätzlich spürbar zu beeinflussen. Insbesondere durch unsere Lebensweise mit hohem Energieverbrauch geben wir immer mehr Treibhausgase in die Luft ab. Die dadurch steigenden Konzentrationen der Treibhausgase in die Atmosphäre verursachen einen zusätzlichen, den so genannten anthropogenen (also vom Menschen verursachten) Treibhauseffekt. Dieser ruft eine Veränderung des Klimas hervor……

 

….Ein wärmeres Klima ist möglicherweise für bestimmte Gebiete und die dort lebenden Menschen, für bestimmte Pflanzen und Tierarten von Vorteil. Die Nachteile hingegen wiegen weit schwerer als diese möglichen Vorteile. Die größte Gefahr besteht in der Geschwindigkeit, mit der die gegenwärtige Klimaerwärmung vonstattengeht und laut Projektionen auch fortschreiten wird. Diese schnelle Änderung des Klimas ist sehr wahrscheinlich einmalig in der Geschichte der Menschheit……

Das denke ich darüber

Ich kann nur weiterhin an alle appellieren und immer wieder aufzeigen, dass die meisten Jugendlichen sich wirklich sehr viele Sorgen um unser Klima machen. Denn meine Generation muss in der Zukunft mit dem veränderten Klima leben. Deshalb finde ich es besonders Schade, dass es immer noch so viele Verantwortliche (Politiker oder die Industrie) gibt, denen das scheinbar am A…..nus vorbei geht.

Livia Kerp

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https://www.liviajosephine.de/2018/10/27/ist-die-klimaerwaermung-nur-ein-schwindel-mit-klimaforscher-prof-dr-mojib-latif-auf-antwortsuche/feed/ 3 3431
Mit Jamila Schäfer (stellv. Bundesvorsitzende der Grünen) über die Verantwortung der Politik die Umwelt und das Klima zu schützen, besonders für die junge Generation https://www.liviajosephine.de/2018/10/20/mit-jamila-schaefer-stellv-bundesvorsitzende-der-gruenen-ueber-die-verantwortung-der-politik-die-umwelt-und-das-klima-zu-schuetzen-besonders-fuer-die-junge-generation/ https://www.liviajosephine.de/2018/10/20/mit-jamila-schaefer-stellv-bundesvorsitzende-der-gruenen-ueber-die-verantwortung-der-politik-die-umwelt-und-das-klima-zu-schuetzen-besonders-fuer-die-junge-generation/#respond Sat, 20 Oct 2018 09:00:33 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=3400 Weiterlesen ]]> Für mich als junge Bloggerin ist es natürlich besonders interessant wie die Führung der Grünen über Themen denkt, die für mich als politisch interessierte Jugendliche wichtig sind. Besonders zu den Themen wie das „Plastikmüllproblem in den Weltmeeren“ und den „Klimawandel“.

Und wenn ich mir die letzten U-18 Wahlen ansieht, dann ist es für mich auch keine große Überraschung, dass ihre Partei immer erfolgreicher wird.

Deshalb ist die U-18 Wahl für Jugendliche aber auch für die Parteien so wichtig!

 

Daher freut es mich auch, dass ich JAMILA SCHÄFER, stellvertretende Bundesvorsitzende der GRÜNEN dazu befragen konnte.

Der Plastikmüll und politische Leitplanken

Über das Problem „Plastikabfall“ und den „Plastikmüllinseln“ in den Meeren habe ich ja schon öfter geschrieben. Deshalb auch meine erste Frage wie die Grünen dazu stehen. Ist es denn nicht besser einfach alle Kunststoffprodukte wie Coffee-to-go Becher oder alle anderen Take-away-Essensverpackungen einfach zu verbieten?
JAMILA SCHÄFER: Wegwerfplastik vermüllt unseren Planeten. Das schadet dem Ökosystem und damit auch der Gesundheit von Tieren und uns Menschen. Wenn wir so weiter machen wie jetzt, schwimmen bald mehr Plastikflaschen als Fische im Meer. Deshalb müssen wir radikal umsteuern. Bestimmte Sorten von Wegwerfplastik, wie Plastikbesteck oder Kaffee-Umrührstäbchen können wir in der EU sofort verbieten. Wir Grüne wollen außerdem EU-weit ein gemeinsames europäisches Pfandsystem und eine Plastiksteuer einführen und damit Anreize schaffen, den Plastikverbrauch zu verringern. Schon bis 2030 wollen wir so den Verpackungsabfall um mindestens 50% reduzieren und die Recyclingquoten für Plastik erhöhen, sodass in der EU alle neu in den Verkehr gebrachten Kunststoffprodukte wiederverwertbar oder komplett abbaubar sein müssen.

Viele Politiker schieben das Problem „Plastikmüll“ den Verbrauchern zu. Und fordern vom Verbraucher einfach weniger Plastikverpackungen zu kaufen. Wird so nicht versucht aus einem politischen Problem ein gesellschaftliches Problem zu machen?
JAMILA SCHÄFER: Wer das Plastik-Problem wirklich anpacken will, muss sich trauen, politische Leitplanken zu setzen und kann die Verantwortung für das Gemeinwohl nicht einfach den Verbraucherinnen und Verbrauchern in die Schuhe schieben. Wir haben ja gesehen, wohin diese Politikverweigerung führt: der Schutz unserer Lebensgrundlagen kommt meist viel zu kurz. Aber das können wir uns nicht mehr leisten.

 

Der Klimawandel und die Verantwortung

Verantwortung ist ein gutes Stichwort. Nicht nur Donald Trump, sondern auch FDP Politiker wie Herr Kubicki (Aussage in Sendung „Maybrit Illner„) zweifeln an der die Schuld des Menschen an dem Klimawandel. Und das obwohl alle führenden Klimawissenschaftler (wie Klimaforscher Prof. Mojib Latif) sich da einig sind, dass der Klimawandel von uns Menschen verursacht wird. Warum gibt es immer noch Politiker die das anzweifeln und sich so wenig Gedanken um eine gesunde Zukunft von uns Jugendlichen machen?
JAMILA SCHÄFER: Ich vermute, dass manche Politikerinnen und Politiker ungern über den Klimawandel sprechen, weil sie glauben, dass sie sich damit unbeliebt machen, unbequeme Wahrheiten auszusprechen. Natürlich ist es nicht unbedingt eine spaßige Angelegenheit, über die Folgen der Klimakrise nachzudenken. Dabei könnten wir viel mehr erreichen, wenn wir rechtzeitig und vor allem ehrlich im Sinne des Klimaschutzes handeln würden. Je länger wir damit warten, desto unangenehmer wird es natürlich am Ende für alle Beteiligten – insbesondere für uns junge Leute, die die Folgen der Fehler, die heute gemacht werden, noch viel länger ausbaden müssen, als ein Donald Trump oder ein Wolfgang Kubicki. Wenn wir wirklich Verantwortung für diese Welt und die Zukunft übernehmen wollen, müssen wir der Realität ins Auge sehen, statt sie einfach zu verdrängen.

 

Haben wir daher einen Generationskonflikt?

Nicht nur die Aussage von Frau Kramp-Karrenbauer (CDU) über das soziale Pflichtjahr für Jugendliche, sondern auch der Umgang mit den Umwelt- und Klimaschutz Themen in der (Regierungs-)Politik, zeigen mir noch ein anderes Problem. Für mich sieht es immer mehr nach einem Generationskonflikt aus. Steuert die Politik aktuell darauf zu?
JAMILA SCHÄFER: Klar, es gibt schon das Problem, dass einige Politikerinnen und Politiker, die heute entscheiden, zu wenig an das Morgen denken – die Welt, in der wir jungen Leute später mal leben werden. Aber die Chance, ein gutes Leben zu führen, hängt stark davon ab, wie vermögend die eigene Familie ist oder das Land, in das man hineingeboren wird. Hinzu kommt: die Vermögenskonzentration steigt immer weiter an. Inwieweit man sich von Umweltzerstörung, kriegerischen Konflikten, Ressourcenknappheit abschirmen kann, hängt in unserer Welt mehr vom Geldbeutel als vom Alter ab.
Deshalb würde ich sagen, dass die gesellschaftlichen Konflikte weniger zwischen jung und alt verlaufen, als zwischen arm und reich. Deshalb müssen wir unser Wirtschaften, den Welthandel, die Arbeitsbedingungen so verändern, dass wir diese schreienden Ungerechtigkeiten und unerträglichen Lebensbedingungen, unter denen viele Menschen leiden, endlich überwinden können.

 

Wie läuft das eigentlich intern bei den Grünen?

Als ehemalige Bundessprecherin der GRÜNEN JUGEND und jetzige stellvertretende Vorsitzende der GRÜNEN, hat dein Wort natürlich auch Gewicht. Gibt es auch manchmal Meinungsverschiedenheiten zwischen den anderen Vorsitzenden der Grünen Frau Baerbock oder Herrn Habeck gerade bei diesen wichtigen Zukunftsthemen?
JAMILA SCHÄFER: Klar habe ich manchmal eine andere Perspektive oder Vorstellung. Und natürlich gibt es in jedem Vorstand auch mal Meinungsverschiedenheiten. Aber das Gute an der Grünen Partei ist, dass es zum Grundkonsens gehört, eine zukunftsweisende und nachhaltige Politik zu machen. Man streitet sich also in der Regel eher über das Wie und nicht das Was. Und da ist es oft auch sehr interessant, mit Leuten ausführlich zu diskutieren, mit denen du das Ziel teilst, die aber eine andere Vorstellung oder Idee haben, wie das zu erreichen ist. Manchmal kommen genau durch solche verschiedenen Ideen auch neue Lösungen auf den Tisch, über die man ohne eine Meinungsverschiedenheit nie nachgedacht hätte. Anders als bei vielen anderen Parteien gehören intensive inhaltliche Debatten bei uns zum Alltag dazu.

JAMILA SCHÄFER, stellvertretende Bundesvorsitzende der GRÜNEN Foto: Erik Marquardt

 

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https://www.liviajosephine.de/2018/10/20/mit-jamila-schaefer-stellv-bundesvorsitzende-der-gruenen-ueber-die-verantwortung-der-politik-die-umwelt-und-das-klima-zu-schuetzen-besonders-fuer-die-junge-generation/feed/ 0 3400
Mit Peter Maffay über die Schieflage der deutschen Umwelt- und Jugendpolitik und warum wir gemeinsam darauf aufmerksam machen https://www.liviajosephine.de/2018/10/13/mit-peter-maffay-ueber-die-schieflage-der-deutschen-umwelt-und-jugendpolitik-und-warum-wir-gemeinsam-darauf-aufmerksam-machen/ https://www.liviajosephine.de/2018/10/13/mit-peter-maffay-ueber-die-schieflage-der-deutschen-umwelt-und-jugendpolitik-und-warum-wir-gemeinsam-darauf-aufmerksam-machen/#respond Sat, 13 Oct 2018 08:13:01 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=3341 Weiterlesen ]]> Ich glaube Peter Maffay muss ich nicht großartig vorstellen. Es gibt nicht viele die seine Musik nicht kennen. Kein Musiker hatte mehr Nummer 1 Alben in den Charts als Peter Maffay und besonders durch sein Rockmärchen Tabaluga ist er bei Jugendlichen sehr beliebt, da wir ja alle damit aufgewachsen sind.

Was mir als Jugendliche besonders gut gefällt ist, dass er seine Popularität auch nutzt und sich kritisch mit der Politik auseinandersetzt

Das ist nicht selbstverständlich und gerade auch seine Kritik zur geplanten Rodung des Hambacher Forsts hat mich beeindruckt. Denn damit hat Peter Maffay auch bei uns Jugendlichen ins Schwarze getroffen. Ich sehe das genau wie Peter Maffay, dass sich die Politik unglaubwürdig macht, wenn auf einer Seite die Energiewende eingeleitet wird und auf der anderen Seite mit Gewalt der Kohleabbau gefördert wird.

Foto: Peter Maffay; Credit by C.Back

Der Klimawandel ist Fakt und das wird auch von allen führenden Klimaforschern so bestätigt. Dass man in so einer Zeit überhaupt gegen eine Rodung des Hambacher Forstes kämpfen muss zeigt doch, dass irgendwas nicht stimmt. Wo sehen Sie momentan das größte Problem in der Politik dazu?
Peter Maffay: Das Problem liegt in der fehlenden Konsequenz. Auf der einen Seite propagiert die Politik die Reduzierung des Schadstoffausstoßes, bringt die Umweltplakette für Pkw heraus, erlaubt manchem Besitzer eines alten Autos nicht mehr, in die Innenstädte zu fahren und lobt Prämien für diejenigen aus, die alte Diesel-Fahrzeuge zurückgeben, um einen Neuwagen zu kaufen. Auf der anderen Seite genehmigt die Politik das Abholzen alter Bäume zu Verstromung von Braunkohle, obwohl jeder weiß, dass Braunkohlekraftwerke wahre Dreckschleudern sind. Das kann kein Mensch mehr nachvollziehen.

 

Für mich werden die Themen Klima- und Umweltschutz derzeit in der Politik, besonders in der Regierungspolitik stark vernachlässigt. Umweltschutzpolitik ist auch Zukunftspolitik und somit auch Jugendpolitik, weil wir Jugendliche die Zukunft sind. Deshalb sehe ich mich auch in der Pflicht, immer wieder darauf hinzuweisen. Aber was könnten wir noch machen um der Politik zu zeigen, nicht nur über den Klima- und Umweltschutz zu reden sondern endlich auch zu handeln?
Peter Maffay: In der Demokratie führt der Weg über Information, Argumente, Veranstaltungen, Demonstrationen und natürlich über das Wahlrecht. Das sind die Mittel, um eine Wende herbeizuführen.

 

Seitdem die AfD im Bundestag sitzt, dreht sich doch die komplette politische Diskussion nur noch um das Thema Einwanderungspolitik. Man bekommt das Gefühl, dass andere Themen fast keine Bedeutung mehr haben. Sieht die Politik die Sorgen ihrer Bürger nicht mehr und sind die Erfolge für die AfD die Quittung dafür? Peter Maffay: Mein persönlicher Eindruck ist, dass viele aus Wut, Protest und Frust die AfD gewählt haben. Sie wollen die Politiker abstrafen, die ihre Glaubwürdigkeit verspielt haben, die sich in innerparteiliche Kämpfe verstricken oder sich den Herausforderungen der Zeit nicht stellen. Man darf die AfD-Anhänger nicht über einen Kamm scheren. Nicht jeder, der AfD wählt ist rechtsradikal. Manche natürlich schon. Das macht die Auseinandersetzung mit dieser Partei und ihren Anhängern so schwierig.

 

Wenn Sie morgen die Zeitung lesen, welche Schlagzeile würde Ihnen am meisten Freude machen und warum? Peter Maffay: Alles wird gut!
Der überwiegende Teil der Bevölkerung sehnt sich nach Stabilität, sozialer Gerechtigkeit und Sicherheit. Es wäre schön, wenn wir den Menschen mehr Zuversicht geben könnten, aber nicht mit leeren Phrasen, sondern mit guter, vorausschauender und konsequenter Politik, die sich ausschließlich am Gemeinwohl orientiert.

Für mich als Jugendliche ist einfach wichtig zu zeigen, wie meine Generation die politische Situation sieht und wo die eine oder andere Schieflage aus unserer Sicht dazu ist. Deshalb freut es mich auch umso mehr, dass ich dazu auch prominente Unterstützung bekomme, wie von Peter Maffay.

Ich glaube gerade durch die Digitalisierung hat sich nicht nur Vieles in der Welt verändert sondern auch besonders das Leben von uns Jugendlichen. Ich bezeichne meine Generation ja gerne als die „Generation-Smartphone“ was ich aber als sehr positiv sehe. Denn dadurch sind wir Jugendliche wesentlich politischer, alleine schon durch die einfache Beschaffung von Informationen.
Und das glaube ich, wird in der Politik unterschätzt. Wir junge Menschen haben viel an Information und können uns dadurch schneller eine eigene politische Meinung bilden. Was dann auch dazu führt, dass wir kritischer beobachten.

Somit kann ich mich nur den Worten von Peter Maffay anschließen. Für die Zukunft wäre eine Politik, ohne leere Phrasen wichtig! Eine Politik die sich ausschließlich am Gemeinwohl orientiert!

Denn ich will als Jugendliche mal in einer gesunden und friedlichen Zukunft leben!

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Das Blogger-Interview mit Fußballstar Claudio Pizarro – Vier Fragen über Vorbilder und Politik im Fußball https://www.liviajosephine.de/2018/08/25/das-blogger-interview-mit-fussballstar-claudio-pizarro-vier-fragen-ueber-vorbilder-und-politik-im-fussball/ https://www.liviajosephine.de/2018/08/25/das-blogger-interview-mit-fussballstar-claudio-pizarro-vier-fragen-ueber-vorbilder-und-politik-im-fussball/#comments Sat, 25 Aug 2018 09:33:52 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=3097 Weiterlesen ]]> Wer ist eigentlich Claudio Pizarro?
Der Nationalspieler aus Peru spielt aktuell beim Bundesligisten Werder Bremen, aber er war auch viele Jahre beim FC Bayern unter Vertrag. Hier gewann er unter anderem auch den Weltpokal und die Champions League. Der 6-fache Deutsche Meister gehört nicht nur dadurch zu den beliebtesten Fußballspieler in Deutschland, sondern er hält noch einen anderen Rekord. Er ist aktuell der erfolgreichste, ausländische Torschütze in der Bundesliga.

Das alles aber noch viel mehr könnte man in der Statistik von Claudio Pizarro aufzählen aber was auch noch eine große Rolle seiner Beliebtheit spielt, sind seine charakterlichen Eigenschaften. Denn gerade seine ruhige und zurückhaltende Art und seine immer positive Einstellung haben ihn dazu gemacht. Das sieht man auch darin, dass ich als junge Bloggerin ein kleines Interview mit dem Kultkicker machen konnte.

Vier Fragen an Claudio Pizarro über Vorbilder und Politik im Fußball

Claudio Pizarro beim Twittern – Foto: www.werder.de und  besonders stoltz macht es mich, dass mein Interview mit Claudio auch in seiner Biografie zu lesen ist.

Vorbilder hatten immer schon großen Einfluss auf Jugendliche und so ist es auch heute noch bei uns in der Smartphone-Generation. Leider gibt es auch immer wieder sogenannte Vorbilder die eher einen negativen Einfluss vorleben, was man aber von Claudio Pizarro nicht behaupten kann. Vielleicht ist es auch gar nicht so einfach ein Vorbild zu sein. Das wollte ich von Claudio Pizarro wissen aber auch was er über das Thema „Rassismus im Fußball“ hält.

Frage 1: Wie siehst du als Sportler deine Rolle als Vorbild?
Claudio Pizarro: Als sehr verantwortungsvoll. Die Jungs müssen sehen, dass man viel arbeiten muss, um etwas erreichen zu können. In jedem Training, in jedem Spiel muss man das Beste aus sich herausholen. Das versuche ich vorzuleben.

Frage 2:  Ist es für dich persönlich schwierig die Rolle als Vorbild immer perfekt zu erfüllen?
Claudio Pizarro: Nein, überhaupt nicht. Ich versuche einfach so zu sein wie ich bin.

> Sicherlich steckt auch die Politik im Fußball aber ich wurde noch nie rassistisch beleidigt <

Frage 3:  Wie war es in deiner Jugend? Hattest du auch Vorbilder und welchen Einfluss hatten sie auf dich? Claudio Pizarro: Ja, ich habe immer versucht, mir von den Besten etwas abzuschauen. Ich habe viel gefragt, wenn mir etwas nicht klar war. In meiner Anfangszeit in Bremen haben mir vor allem Andreas Herzog und Dieter Eilts viel geholfen, später bei den Bayern Stefan Effenberg, Mehmet Scholl und auch Giovane Élber.


Frage 4:  Du hast ja gerade ich Deutschland sehr viele Fans, in Bremen genauso wie in Bayern. Wie politisch darf ein Fußballer oder Sportler heute sein? Leider hört man immer wieder in Stadien „rassistische Parolen“. Sollte man da als Fußballer nicht gleich reagieren und hattest du schon mal so eine Situation?  Claudio Pizarro:
Sicherlich steckt auch die Politik im Fußball. Aber das war und ist nie ein Thema für mich. Auch wurde ich noch nie rassistisch beleidigt. Rassismus hat im Fußball auch einfach nichts zu suchen. Es ist ein Sport für die ganze Welt, viele Kulturen spielen und genießen den Fußball. Und da muss man jedem mit dem nötigen Respekt begegnen.

Zum Ende möchte ich mich auch noch bei Werder Bremen für die Unterstützung bedanken, die dieses Interview erst möglich gemacht haben.

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Vorbilder in der digitalen Welt für Jugendliche und wie sehen sich Stars in ihrer Rolle als Vorbild https://www.liviajosephine.de/2018/07/07/vorbilder-in-der-digitalen-welt-fuer-jugendliche-und-wie-sehen-sich-stars-in-ihrer-rolle-als-vorbild/ https://www.liviajosephine.de/2018/07/07/vorbilder-in-der-digitalen-welt-fuer-jugendliche-und-wie-sehen-sich-stars-in-ihrer-rolle-als-vorbild/#respond Sat, 07 Jul 2018 07:39:17 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=2819 Weiterlesen ]]> Ich glaube in der jetzigen digitalen Welt wird das Thema „Vorbild“ total unterschätzt, denn Vorbilder werden immer wichtiger und bekommen auch immer mehr Einfluss durch die digitale Präsenz. Besonders viele Jugendliche sehen auf ihre Vorbilder auf und versuchen ihnen nachzueifern und das gilt für mich genauso wie für viele andere.

Deshalb habe ich Skisprung Olympiasieger Andreas Wellinger, Schauspielerin Birte Hanusrichter und Musiker Moses Pelham gefragt, wie sie ihre Rolle als Vorbild sehen und interpretieren, weil ich persönlich ihre Leistungen und Erfolge sowie ihre Persönlichkeit sehr hoch einschätze.

Was kann ein Mensch zu einem Vorbild machen?

Gerade erfolgreiche Sportler haben sehr viele Fans und sind somit auch Vorbilder. Ich glaube das sieht man bei Olympiasieger Andreas Wellinger ganz gut, indem er durch tägliches Training und totaler Motivation alles macht um gegen die weltbesten Skispringer zu gewinnen und dabei immer fair bleibt, wenn es auch mal nicht so läuft. Aber auch Musiker oder Schauspieler sind Vorbilder für sehr viele Jugendliche.
Der Musiker und Produzent Moses Pelham, den man ja aus „Sing mein Song“ kennt, gehörte mit seiner Formation Rödelheim Hartreim Projekt zu den Gründern des deutschen HipHop und hat Künstler wie Xavier Naidoo produziert.
Ich hatte mein erstes Vorbild mit 7 Jahren als ich begann Kindertheater zu spielen, denn hier waren damals meine Schauspiellehrer Vorbilder. Das waren Sebastian Gerold und Birte Hanusrichter und Birte kennt man jetzt auch in ganz Deutschland durch ihre RTL-Erfolgsserie „Jenny – echt gerecht!

Vorbilder und negative Einflüsse in der digitalen Welt

Den negativen Einfluss haben wir spätestens seit dem Echo-Skandal um Kollegah und Farid Bang gesehen. Plötzlich ist Antisemitismus wieder ein Thema und das sogar leider auch an Schulen. Es gibt eben Jugendliche die diese Texte und die Aussagen ihrer Vorbilder auch mit in ihren Alltag nehmen. Gerade Musik ist in der digitalen Welt allgegenwärtig. Durch Apps wie Spotify oder anderen Internet-Plattformen gibt es praktisch keine Begrenzung an Musikauswahl.
In der gleichen Rolle kann man so auch Heidi Klum sehen aufgrund ihrer Sendung „Germany next Topmodel“ oder auch bei den Instagramaccounts der verschiedenen Models. Denn hier werden gleich zwei Klischees bedient. Nämlich nur mager ist schön und Mädchen sind nur Zicken. Auch hier finde ich strahlt Heidi Klum als Vorbild für viele Mädchen ein falsches Signal aus. Hier sehe ich direkten Einfluss auf Jugendliche, was ich in der Schule auch des öfteren mitbekomme. Denn wenn es Mädchen gibt, die sich dann von Babybrei ernähren, nur weil sie aussehen möchten wie ein Model, dann ist das für mich negativer Einfluss.
Das Positive ist aber, dass es immer mehr Curvy-Models gibt die auf ihren Instagram Seiten ein neues Selbstbewusstsein dazu zeigen. Ich möchte an dieser Stelle noch sagen, dass ich Fan von Pia Riegel bin, die den 3ten Platz von GNTM gemacht hat obwohl sie als Curvy-Model gilt. Sie hat meiner Meinung nach eine mega Personality und außerdem ging sie auf die selbe Schule wie ich.

An diesen Beispielen sieht man auch, dass „Vorbilder“ sich ihrer Rolle bewusst sein sollten. Denn je größer ihre Rolle als Vorbild ist, desto mehr Einfluss hat das nicht auf den einzelnen Jugendlichen sondern auch auf unsere Gesellschaft.
Genau das hat man auch vor Kurzem bei Fußballnationalspieler Mesut Özil und Ilkay Gündogan erlebt. Denn mit einem Mausklick kann ein Foto in unserer vernetzten Welt innerhalb kürzester Zeit die ganze Welt erreichen.

Wie sehen sich erfolgreiche Sportler und Künstler in ihrer Rolle als „Vorbilder“ und wie gehen sie damit um, für so viele Menschen ein Vorbild zu sein?

 

Bildquelle www. fis-ski.com

Für Andreas Wellinger ist es in den letzten Wochen sehr verdeutlicht worden, wie schwierig es ist diese Rolle richtig zu erfüllen aber trotzdem ist es ein schönes Gefühl ein Vorbild für die Jugendlichen zu sein. Ich bin wie ich bin, versuche authentisch, freundlich und ehrlich zu sein, so Andreas Wellinger. Auf die Frage welche Vorbilder Andreas Wellinger selber hatte, gab es auch eine sehr interessante Antwort. „In der Kindheit waren meine Vorbilder Martin Schmitt und Sven Hannawald. Später dann Severin Freund. In der sportlichen Entwicklung sind Vorbilder sehr wichtig. Jetzt ist Severin nicht direkt ein Vorbild für mich persönlich, wir trainieren oft zusammen und wir versuchen davon beide zu profitieren.

 

Bei Moses Pelham sieht es etwas anders aus. Für ihn sind Handlungen wichtiger als einzelne Menschen als Vorbilder. Er meinte dazu. „Ich glaube, dass wir überall etwas lernen können, wenn wir richtig hinschauen. Ich persönlich habe mir eher an einzelnen Handlungen, Stücken und Begebenheiten ein Beispiel genommen und daraus Inspiration geschöpft als mir einen einzelnen Menschen zum Vorbild zu nehmen. Ich bin einfach damit beschäftigt, mein Leben zu leben und
herauszufinden, was ich, warum für richtig halte und wie ich dem gerecht werden kann. Natürlich sind wir letztlich alle Vorbilder und die Welt verändert sich durch unsere Handlungen und nicht unsere Meinungen.

 

Foto (c) Tom Wagner

Die Schauspielerin Birte Hanusrichter kenne ich nun ja schon sehr lange und ihre Meinung zum Thema Vorbild gefällt mir auch sehr gut. So Birte Hanusrichter, mein Vorbild als Schauspielerin war immer meine Schauspiellehrerin und Mentorin Jacqueline McClintock. Sie hat mich in der Meisner Technik unterrichtet, aber hat mir vor allem beigebracht offen zu sein, auch andere Techniken zu erlernen und zu allen guten Lehrern zu gehen, die ich finden kann. Diese Offenheit, Neugierde und Unvoreingenommenheit versuche ich in meiner Arbeit und gegenüber anderen Menschen umzusetzen. Als Schauspielerin und Musikerin bekomme ich eine Stimme und die Möglichkeit viele Menschen zu erreichen. Ich finde es wichtig diese auch zu nutzen und ganz klar Stellung zu beziehen. Ich trete für Gleichberechtigung ein, für Toleranz und Respekt. Außerdem setze ich ich mich für die Umwelt ein, bin selbst Vegetarierin und versuche Müll zu vermeiden, wo ich kann.

 

Letztlich sucht sich natürlich jeder sein eigenes Vorbild aus auch mit der Hoffnung, dass es einen selber weiterbringt. Was auch gut so ist. Zumindest war das bei mir bis jetzt so. Aber ich denke manchmal sollte man das Thema ansprechen, einfach auch um zu zeigen, dass das Thema „Vorbild“ in unserer digitalen Welt einen höheren Stellenwert hat als man denkt.

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https://www.liviajosephine.de/2018/07/07/vorbilder-in-der-digitalen-welt-fuer-jugendliche-und-wie-sehen-sich-stars-in-ihrer-rolle-als-vorbild/feed/ 0 2819
Fotointerview mit „Alles was zählt“ Schauspieler Daniel Buder https://www.liviajosephine.de/2018/06/30/fotointerview-mit-alles-was-zaehlt-schauspieler-daniel-buder/ https://www.liviajosephine.de/2018/06/30/fotointerview-mit-alles-was-zaehlt-schauspieler-daniel-buder/#comments Sat, 30 Jun 2018 08:24:24 +0000 https://www.liviajosephine.de/?p=2755 Weiterlesen ]]> Schauspieler Daniel Buder wollte ich unbedingt mal kennenlernen, nicht nur weil mich interessiert warum er aus der Serie „Alles was zählt“ ausgestiegen ist, obwohl er als Bösewicht sogar Fanliebling war, sondern weil er sich auch sehr für verschiedene Kinder-Hilfsorganisationen einsetzt.

Ich habe mir deshalb für das Interview was Besonderes überlegt. Wir versuchten mit einem Selfie jede Frage und Antwort mit der passenden Mimik festzuhalten.

Die meisten kennen dich aus der Daily Soap „Alles was zählt“ in deiner Rolle als Drogenhändler Vincent Thalbach – auch „Der Transporter“ genannt. Jetzt bist du aber aus der Daily Soap sehr spektakulär ausgestiegen. Aber ganz ehrlich, bleibt der Abschied für immer oder gibt es eine Chance, dass der „Der Transporter“ wieder zurückkehrt?
Daniel Buder: Eine Chance gibt es immer. Aber der Ausstieg aus der Serie war von mir geplant, weil ich mittlerweile schon drei tägliche Serien, wie „Alles was zählt“, Sturm der Liebe und Herzflimmern gemacht habe und ich langfristig andere Formate machen will und ich deswegen aktuell auch oft in London bin. Auch wenn ich die Zeit sehr vermisse, denn das Verhältnis unter den Kollegen ist schon was ganz besonderes bei „Alles was zählt“.

Wie undankbar oder auch dankbar ist so eine Rolle als Bösewicht und welches Feedback bekommst du von deinen Fans?
Daniel Buder: Ich habe meine Rolle geliebt, weil meine Rolle als „Böser“ der Serie sehr facettenreich war. Das Feedback das ich von sehr vielen Fans bekomme ist vor allem der Wunsch, dass ich als Transporter zurückkommen soll, weil so jetzt der Gegenpol gegenüber den anderen Rollen in der Serie fehlt. Oft wurde auf meiner Facebookseite auch geschrieben, dass sie mich in der Rolle des Transporters gehasst haben, weil ich die Rolle ebenso gut gespielt habe. Das finde ich natürlich als Schauspieler großartig und das ist auch das tollste Feedback was ich bis jetzt als Schauspieler bekommen habe.

Ich könnte mir gut eine Spin-Off Serie vom „ Transporter“ vorstellen. Wie wäre diese Vorstellung für dich? Daniel Buder: Das wäre tatsächlich sensationell und würde ich sofort machen.

Dann stellt sich die nächste Frage eigentlich von selbst. Wie bist du zur Schauspielerei gekommen und war das immer schon dein Traumberuf?
Daniel Buder: Eigentlich wollte ich Profifußballer werden aber leider war ich nicht gut genug. Als junger Mensch hatte ich damals keine Peilung was ich eigentlich machen wollte. Deswegen hat meine Mutter gesagt, dass ich Polizist oder Versicherungskaufmann lernen sollte. So kam es dann, dass ich Versicherungskaufmann lernte, aber nicht lange, da ich gemerkt habe, dass dieser Beruf nicht zu mir passte. Ich wollte mich daraufhin erst einmal freischwimmen und ging 1999 für ein Jahr ins Ausland. Und damals war das noch nicht üblich und auch nicht so einfach ein Jahr ins Ausland zu gehen. Aber ich kann diese Erfahrung nur jedem Jugendlichen empfehlen, seinen Horizont dadurch zu erweitern und sich sprachlich weiter zu entwickeln. Was in der heutigen Zeit zum Beispiel durch Work and Travel viel einfacher ist. So bin ich also erst durch Umwege zur Schauspielerei gekommen und daher sollte man sich so lange ausprobieren wie es einem möglich ist, um das Richtige für sich zu finden.

Ich schreibe unter anderem auch viel über das Abfallproblem aufgrund der vielen Einweg Coffee-to-go Bechern. In Berlin werden pro Stunde ca. 20.000 Einwegbecher verbraucht und in München sind es pro Tag ca. 190.000 Coffee-to-go Becher. In ganz Deutschland heißt das dann in etwa 40.000 Tonnen Abfall im Jahr. Und den ganzen Plastikmüll in den Meeren ganz zu schweigen. Wie siehst du das Problem und wie sieht es dazu hinter den Kulissen bei den Dreharbeiten aus, sind am Set Einweg- oder Mehrwegbecher ein Thema?
Daniel Buder: Ich glaube darauf wurde hinter den Kulissen am Set tatsächlich lange nicht geachtet. In der Zeit als ich bei „Alles was zählt“ war, gab es aber ziemlich viele Veränderungen in dieser Richtung. So wurde immer mehr darauf geachtet, Plastik- aber auch Essensabfälle zu minimieren. Außerdem wurden alle Plastikwasserflaschen am Set abgeschafft und dafür wurden Wasserspender aufgestellt mit der Auflage, dass jeder seine eigene Mehrwegflasche mitbringt. Ich sehe das Plastikabfallproblem genauso wie du. Denn ich bin auch Taucher und als ich in Thailand vor Kurzem beim Tauchen war, schwamm gerade dieser Plastikteppich aus Richtung Bali vorbei. Das war ein echt heftiger Anblick. Das sind Plastikteile die Fische als Nahrung verwechseln und dann essen. Ich bin einer der Taucher der Abfall unter Wasser sammelt um dann ordnungsgemäß zu entsorgen, aber das macht jeder gute Taucher und ist deshalb auch nichts wirklich Besonderes.

Du bist ja auch beim RTL-Spendenmarathon dabei. Mit dem gespendeten Geld werden viele Kinderhilfsprojekte unterstützt. Wie unterstützt du die Aktion „RTL – Hilft Kindern“ und wie wichtig ist das für dich?
Daniel Buder: Sehr, ich unterstütze aktiv neben dem RTL-Spendenmarathon auch noch einige andere Hilfsprojekte für Kinder. So die Organisation „Kick-for-Kids“ Fußball Bundesliga Profi Dominique Heintz (SC Freiburg) und Sänger Pietro Lombardi (DSDS- Gewinner). Einmal im Jahr organisieren die beiden Freunde ein Fußballspiel und als Spieler der Mannschaft von Dominique Heintz, konnten wir in diesem Jahr für das Kinderhospiz Sterntaler e.V. ganze 50.000 Euro sammeln.

Mehr über diese Hilfsorganisationen

Mehr über das Sterntaler Kinderhospiz kann man hier auf ihrer Homepage sehen. Sie leisten einen sehr wichtigen Beitrag zur medizinischen und psychosozialen Betreuung kranker, chronisch kranker und schwerstkranker Kinder und Jugendlicher einschließlich deren Familien.
Daher möchte ich auch gerne das Sterntaler Kinderhospiz unterstützen und auf das Spendenkonto auf der Homepage des Sterntaler Kinderhospiz hinweisen.

Aber auch auf den RTL-Spendenmarathon möchte ich nochmal hinweisen. HIER kann man alle Projekte für Kinder in Deutschland und weltweit sehen, die durch den RTL-Spendenmarathon unterstützt werden. Auch hier möchte ich auf das Spendenkonto hinweisen. Ich finde das richtig toll, dass Sportler wie Toni Kroos, Musiker wie „BossHoss“ oder eben Schauspieler wie Daniel Buder ihre Bekanntheit und Popularität nutzen um Kinder in der Not zu helfen. Und das möchte ich somit auch sehr gerne unterstützen.

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